Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen will Flüchtlinge und Migranten in „sehr großen Aufnahmezentren“ etwa in Tunesien unterbringen. Die Diskussion um ein Burka-Verbot wertet er als Versuch der CDU, der AfD das Wasser abzugraben.

Berlin - Die AfD wertet die Vorschläge der Union zu Burka-Verbot und Doppelpass als einen Frontalangriff im Wahlkampf. „Dass die Union diese Themen jetzt bringt, ist ein Versuch, uns das Wasser abzugraben“, sagte der AfD-Vorsitzende und baden-württembergische Landtagsabgeordnete Jörg Meuthen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die AfD sei generell gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, „weil das dazu führt, dass mehr Leute eingebürgert werden, und das wollen wir nicht“.

 

Burka und Gesichtsschleier seien zwar hierzulande kein Massenphänomen. Mit ihrer Forderung nach einem Verbot der Vollverschleierung handele die AfD aber nach dem Motto „Wehret den Anfängen“, sagte Meuthen.

Flüchtlinge auf Inseln unterbringen

Skeptisch äußerte er sich zu dem Vorschlag der AfD-Co-Vorsitzenden Frauke Petry, abgelehnte Asylbewerber auf Inseln außerhalb Europas zu verfrachten. „Ich kann mir schwer vorstellen, dass das funktionieren könnte“, sagte Meuthen. Er sprach sich für die Einrichtung von „sehr großen Aufnahmezentren“ für Flüchtlinge und illegale Migranten vor den Toren Europas aus, etwa in Tunesien. Petry hatte vergangene Woche gefordert, abgelehnte Asylbewerber auf Inseln außerhalb Europas unterbringen lassen.

Die Mitglieder des AfD-Bundesvorstandes kamen am Freitag zu einer Sitzung in Berlin zusammen. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern wird im September gewählt. Laut Umfragen kann die AfD in beiden Bundesländern mit einem zweistelligen Ergebnis rechnen.