Eine CIA-Agentin, die bislang am Schreibtisch saß und andere aus der Ferne lenkte, muss hinaus in den Einsatz. Das wird ein biederer Spaß mit vorhersehbaren Witzen – trotz Melissa McCarthy in der Hauptrolle.

Stuttgart - Susan Cooper (Melissa McCarthy) bekleidet bei der CIA einen Job, der ihr viel Zeit zum Törtchen-Naschen lässt: Sie leitet von ihrem Kellerbüro aus den Agenten Bradley Fine (Jude Law) per Kamera, Mikrofon und Kopfhörer auf dessen internationalen Ballereinsätzen. Doch dann läuft in „Spy – Susan Cooper undercover“ etwas gründlich schief, und die pummelige Schreibtischtäterin muss selbst ins Feld nach Paris, Rom und Budapest, um in ihrer Hausfrauentarnung den internationalen Atombomben-Deal einer durchtriebenen Gegenspielerin zu verhindern. Der geübte Haudrauf-Agent Rick Ford – gar nicht unironisch und damit in diesem Film schon herausragend: Jason Statham – hilft ihr dabei, wenn nicht gerade sie ihm beim Überleben hilft.

 

Der Plot, den Rowan Atkinson als Mr. Bean womöglich in eine amüsante Agentenkomödie verwandelt hätte, inspiriert den Autor und Regisseur Paul Feig und seine überwiegend klischeehaft agierende Truppe allerdings nur zu einer müden Spionage-Klamotte. Da werden Actionszenen aus dem Bud-Spencer-Erinnerungsmäppchen per Zeitlupe zu Pseudoevents aufgeblasen, da verläuft die Handlung bieder erwartbar, da langweilen die immer gleichen Frotzeleien zwischen der Neu-Geheimagentin Susan Cooper und ihrem in Tötungsangelegenheiten erfahrenen Außendienst-Kollegen Rick Ford volle zwei Stunden lang. Dass die fiese Atombraut Rayna Boyanov (Rose Byrne) gleichzeitig irgendwie auch Opfer ist, macht die Sache auch nicht besser.

Richtig lustig ist in dieser müden Gagsammlung eigentlich nur eines: der Gastauftritt des New Yorker Rappers 50 Cent in seiner Rolle als 50 Cent.

Spy – Susan Cooper Undercover. USA 2015, Regie: Paul Feig. Mit Melissa McCarthy, Jude Law, Jason Statham. 120 Minuten. Ab 12 Jahren.