Etwa 6500 Daimler-Manager wurden in das Programm aufgenommen. Zwischen 2000 und 2004 gab das Unternehmen insgesamt 86,5 Millionen Aktienoptionen aus. Per 31. Dezember 2012 waren drei Millionen Optionen aus den Programmen noch nicht ausgeübt. Wem welche Ansprüche zugeteilt wurden, war zunächst nicht bekannt. Klar war nur, dass der Vorstand Anspruch auf 15 Prozent der Optionen hatte. Mittlerweile werden die Optionsgeschäfte jedes einzelnen Vorstandsmitglieds im Geschäftsbericht aufgeführt. Zudem gibt eine Daimler-Internetseite zeitnah Auskunft über die Transaktionen, die sogenannten „Director’s Dealings“. Allerdings sind die Angaben dort irreführend. So wird beim Erwerb von Aktien aus Optionsrechten der sogenannte Ausübungspreis aufgeführt, den der Manager aber gar nicht entrichten muss. Zahlen muss er den Referenzpreis, die 20-prozentige Differenz zum Ausübungspreis trägt Daimler.

 

Nicht erfasst von der verstärkten Transparenz ist ausgerechnet der Manager, der am meisten vom Optionsprogramm profitiert hat: Ex-Vorstandschef Jürgen Schrempp. Er nahm seine Optionsrechte mit, als er im Sommer 2005 das Unternehmen verließ. Da er anschließend keine Funktion mehr im Konzern hatte, fiel er nicht unter den Paragrafen 15a Wertpapierhandelsgesetz, der die Offenlegung der Geschäfte verlangt. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat schon vor Jahren vermutet, dass Schrempp wohl 50 Millionen Euro an seinen Optionen verdient hat.