In der kommenden Woche ist die „faire Woche“: Die Städte Gerlingen und Ditzingen bringen der Bevölkerung die Themen mit verschiedenen Aktionen näher.

Um Klimagerechtigkeit dreht sich dieses Jahr die bundesweite „Faire Woche“ vom 15. bis 29. September, die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland. Es geht um die Frage, wie sich die Klimakrise auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzentinnen und Produzenten auswirkt und welchen Beitrag der faire Handel zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit leistet.

 

Fairen Gedanken weiter verbreiten

Fairen Gedanken weiter verbreiten

Die Stadt Gerlingen beteiligt sich an der Fairen Woche, konkret der Weltladen. Er lädt für diesen Freitag zu einer fairen Tafel auf dem Europaplatz ein. Sie ist gedeckt mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Los geht es um 14.30 Uhr. „Wir informieren über fairen Handel, Kaffeepreise und darüber, was die Leute interessiert“, sagt die Vorsitzende Brigitte Meier. Auch spricht das Team über die Herausforderungen, vor die der Klimawandel die (Kaffee-)Bauernfamilien stellt. Zum Beispiel sind wegen höherer Temperaturen Schädlinge und Krankheiten verstärkt ein Problem, und die Hitze erschwert die Arbeit auf den Feldern und in den Werkstätten.

Etwas feiert sich der Weltladen aber auch selbst: Am 12. September wurde er nämlich acht Jahre alt. „Wir sind sehr zufrieden, wenngleich es Luft nach oben gibt“, sagt Brigitte Meier. Ihrer Meinung nach müsse der faire Handel sichtbarer werden, etwa mit Bannern und Flyern – zumal Gerlingen Fairtrade-Town ist. „Der faire Gedanke ist noch nicht in allen Köpfen“, meint Brigitte Meier.

Vereinsvorsitzende spricht von „harter Arbeit“

Mehr Menschen müssten sich mit dem Thema auseinandersetzen und mehr Produkte aus fairem Handel kaufen – die mittlerweile auch in Naturkostläden und Supermärkten stehen. Und kaum oder nicht teurer seien als konventionell produzierte und vermarktete Ware. „Das ist harte Arbeit“, stellt Meier fest. Nach der Pandemie hätten die Leute mehr lokal eingekauft, jetzt würden sie das Geld eher für Urlaub ausgeben, schildert die Vereinsvorsitzende ihren Eindruck. Zudem bedauert sie, dass manche Leute, vor allem die Reichen, noch ein falsches Bild von Weltläden hätten, dem fairen Handel ein zu Unrecht verstaubtes Öko-Image anhafte.

Die Nachbarstadt Ditzingen hat die Nachhaltigkeitstage in Baden-Württemberg (22. bis 25. September) im Blick, wenn sie am Samstag, 16. September, von 9 bis 11.30 Uhr zum vierten Mal den „Markt der Nachhaltigkeit“ beim Wochenmarkt auf dem Laien in der Kernstadt veranstaltet.

Fair frühstücken beim Rathaus

Fair frühstücken beim Rathaus

Gruppen, Vereine und Initiativen, die sich mit Nachhaltigkeit und Umwelt befassen, machen auf ihre Arbeit aufmerksam: der Obst- und Gartenbauverein, der Verein Stadtmobil, das Repaircafé – das vor Ort bei Reparaturen hilft – sowie das offene Bücherregal der Bürgerstiftung, die Grünen, der Weltladen, der Glems-Taler Tausch-Ring, der Nachhaltigkeitsladen Heimerdingen, der Schwäbische Albverein, Regiorad, der Stand „Solaroffensive/Dein-Dach-kann-mehr!“ der Stadtverwaltung, das Kinderhaus Schloss mit kleinen Wildbienenhotels und Müsli zum Mitnehmen, die Stadtwerke und Photovoltaik4u. Der BUND baut mit den Gästen aus Baumscheiten Insektenhotels, die AVL Ludwigsburg bringt Mitmachspaß für Kinder mit.

Parallel findet zum zweiten Mal ein „Fairtrade-Frühstück“ von 8.30 bis 11 Uhr im Treffpunkt Adler am Laien statt, mit Fairtrade-Produkten und nachhaltigen, regionalen Waren. Wer mitessen möchte, zahlt sechs Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig.