+++ 14.35 Uhr +++ Der libysche Übergangsrat der Rebellen steht nach Ansicht des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi im Kampf gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi kurz vor dem Erfolg. „Die italienische Regierung ist dabei an ihrer Seite“, heißt es in einer Mitteilung des italienischen Regierungschefs. Gaddafi solle sein unnützes Ausharren aufgeben und so seinem Volk weitere Leiden ersparen. Der Übergangsrat der Rebellen hingegen möge von Rache Abstand nehmen und „offen gegenüber allen Teilen der Bevölkerung und mit Mut die Demokratisierung angehen“.

 

+++ 14.29 Uhr +++ Die Linkspartei lehnt einen Bundeswehr-Einsatz in Libyen weiterhin strikt ab. Der Linke-Abgeordnete Wolfgang Gehrcke warf der Bundesregierung vor, deutsche Soldaten leichtfertig in ein „militärisches Abenteuer“ schicken zu wollen. Die Grünen ermahnten den Übergangsrat, Racheaktionen an Vertretern des Gaddafi-Regimes zu verhindern.

+++ 14.09 Uhr +++ Russland hat angesichts des nahenden Endes des al-Gaddafi-Regimes vor zu viel Euphorie gewarnt. „Die Revolutionserfahrung lehrt, dass es schwerer ist, die Macht zu halten, als sie zu erobern“, sagte der Libyen-Beauftragte des russischen Präsidenten, Michail Margelow. Es blieben offensichtlich nur noch Stunden bis zum Ende der Militäroperation. Doch: „Ein militärischer Erfolg bedeutet noch keinen politischen.“

+++ 14.03 Uhr +++ Die Aufständischen in Libyen wollen die Hauptstadt Tripolis bis Dienstag ganz unter ihre Kontrolle bringen. Ein Rebellenkämpfer in der Stadt sagte telefonisch der Nachrichtenagentur dpa, man erwarte, binnen 15 Stunden alle Stadtteile eingenommen zu haben. „Wir haben gesehen, wie sich die Truppen Gaddafis aus den meisten Straßen zurückgezogen haben“, sagte der Kämpfer, der sich nach eigenen Angaben einige hundert Meter von der Residenz des bisherigen Machthabers entfernt befand. Von dort feuerten Anhänger Gaddafis noch mit Panzern.

+++ 14.02 Uhr +++ Einwohner aus mehreren Stadtteilen von Tripolis berichten, in ihren Vierteln seien die Kämpfe abgeflaut. Auf den Straßen seien keine Regierungseinheiten mehr zu sehen. Rebellenkämpfer errichten demnach zusammen mit Einwohnern Kontrollstellen auf den Straßen.

+++ 18.03 Uhr +++ Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat dem libyschen Volk zum „Erfolg ihrer Revolution und zum Triumph ihres freien Willens“ gratuliert. Zugleich rief
Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu in einer Erklärung am Montag alle Gruppen auf, die nationale Einheit zu wahren und auf Vergeltungsmaßnahmen zu verzichten. Die verbliebenen Streitkräfte des Regimes von Muammar al-Gaddafi sollten
unverzüglich den Kampf aufgeben und „den Willen des libyschen Volkes und seinen Wunsch nach Veränderung respektieren“.

+++ 17.46 Uhr +++ Libyens gestürzter Machthaber Muammar al-Gaddafi hält sich nach Meinung der USA weiterhin in dem Land auf. „Wir haben keine Informationen darüber, dass er das Land verlassen hat“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, David Lapan, am Montag vor Reportern in Washington, wie der Nachrichtensender CNN berichtete.

+++ 16.56 Uhr +++ Die USA haben nach Angaben eines hohen Regierungsbeamten keinen Zweifel mehr an einem Sieg der Aufständischen über das Regime von Machthaber Muammar al-Gaddafi in Libyen. „Die Rebellen übernehmen ganz klar die Stadt (Tripolis) und die Institutionen“, sagte Jeffrey Feltman, zuständiger Abteilungsleiter im US-Außenministerium, dem amerikanischen Fernsehsender ABC am Montag. Gaddafi sei nur noch ein Teil der libyschen Geschichte.

+++ 16.50 Uhr +++ Polen will Libyen beim Aufbau einer Demokratie unterstützen. Außenminister Radek Sikorski sagte am Montag, sein Land stehe in engem diplomatischen Kontakt mit den libyschen Aufständischen. Derzeit untersuche die polnische Regierung, auf welche Weise sie Libyen beim Aufbau einer Demokratie helfen könne.

+++ 16.41 Uhr +++ Die Botschafter der EU-Länder treffen sich am (morgigen) Dienstag zu einer Libyen-Sondersitzung in Brüssel, wie am Montag aus Kommissionskreisen verlautete. Besprochen würden alle relevanten Fragen, sagte ein Sprecher von EU-Chefdiplomatin Cathrine Ashton.

+++ 16.33 Uhr +++ Rebellenkämpfer haben am Montag nach Angaben regimekritischer Medien etwa 900 Häftlinge aus dem Gefängnis Ain Zara bei Tripolis befreit. Die meisten von ihnen seien politische Gefangene, berichteten die Medien weiter. In der westlibyschen Stadt Sawara gebe es unterdessen Kämpfe. Die Lage sei sehr brenzlig. Gaddafi-Truppen attackierten die Stadt aus drei Richtungen.

+++ 16.20 Uhr +++ Die in Deutschland lebenden Exil-Libyer genießen bereits die neuen Freiheiten. Ab sofort können sie beispielsweise wieder ohne Angst vor Überwachung mit ihren Verwandten in Libyen telefonieren. „Nun ist wieder eine uneingeschränkte Kommunikation mit den Menschen im Land möglich“, sagte der Sprecher der libyschen Gemeinde in Deutschland, Same Ghati, am Montag der „Rhein-Zeitung“

Merkel kündigt deutsche Beteiligung an

+++ 16.09 Uhr +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine intensive Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Libyens angekündigt. „Es ist erfreulich, dass Muammar al-Gaddafi seine politische Macht verloren hat“, sagte Merkel am Montag am Rande eines Besuches in Kroatien in Zagreb. „Jetzt beginnt der Wiederaufbauprozess in Libyen und der Prozess der Bildung demokratischer staatlicher Strukturen.“

+++ 15.48 Uhr +++  Die jordanische Regierung hat sich angesichts der Entwicklung in Libyen für einen friedlichen und raschen Machtwechsel in dem Land ausgesprochen. Außenminister Nasser
Dschauda forderte am Montag zudem alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte auf, sich auf einen Fahrplan zu einigen, um ein demokratisches Regierungssystem aufzubauen.

+++ 15.09 Uhr +++ Die Führung der Aufständischen in Libyen will den untergetauchten Machthaber Muammar al-Gaddafi vor seine Richter bringen. „Wir hoffen, Gaddafi lebend gefangenzunehmen“, sagte der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, auf einer von Fernsehsendern übertragenen Pressekonferenz in der Rebellenhochburg Bengasi. Die Welt solle Zeuge eines Prozess gegen den Diktator werden.

+++ 15.04 Uhr +++ Rund 25 in Griechenland lebende libysche Bürger haben die libysche Botschaft sowie eine libysche Schule in der Athener Vorstadt Palaio Psychiko besetzt. Der Botschafter befand sich nach Angaben von Diplomaten nicht im Gebäude. Die Besetzer skandierten bei ihrer Aktion Parolen gegen das Gaddafi-Regime, hissten die Fahne der Rebellen Libyens und zerstörten das Wappen des libyschen Regimes, wie das griechische Fernsehen zeigte.

+++ 14.55 Uhr +++  Für die Zeit nach dem Fall des Regimes von Muammar al-Gaddafi hat der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir tatkräftige Hilfe für Libyen verlangt. „Diese Bundesregierung hat wenig dazu beigetragen, dass es zum Sturz von Gaddafi kommt und hoffentlich zu einer demokratischen Wende in Libyen“, sagte Özdemir in Berlin.

+++ 14.52 Uhr +++ Libysche Rebellenkämpfer haben das Gebäude des Staatsfernsehens in Tripolis eingenommen. Der Gebäudekomplex sei in den Händen der Aufständischen, berichteten Mitarbeiter des Senders. Zuvor war die Satellitenübertragung des Programms, das zu den Propaganda- Instrumenten des Regimes von al-Gaddafi gehört, unterbrochen worden. Nach Angaben aus Tripolis wurde die Sendung dann aus einem Studio in Gaddafis Heimatstadt Sirte zunächst wieder aufgenommen.

+++ 14.48 Uhr +++ Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat alle Seiten im Libyenkonflikt zum Schutz von Zivilisten aufgerufen. „Dies sind bedeutsame, aber auch extrem gefährliche Tage für die Menschen in Libyen“, sagte Malcolm Smart, Chef von AI für den Nahen Osten und Nordafrika, laut einer Mitteilung in London.

+++ 14.46 Uhr +++ Wie arabische Sender berichten, hat sich der libysche Regierungschef Al-Baghdadi Al-Mahmudi nach Tunesien abgesetzt.

+++ 14.45 Uhr +++ Die Führung der libyschen Rebellen hat keine Kenntnis vom Versteck von al-Gaddafi. „Niemand weiß, wo Gaddafi ist“, sagte der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil dem arabischen TV-Sender Al Arabija. Er bestätigte, dass es Gespräche mit dem Internationalen Strafgerichtshof über eine Überstellung des festgenommenen Gaddafi-Sohnes Saif al-Islam nach Den Haag gebe.

Aufständische wollen Tripolis in 15 Stunden einnehmen

+++ 14.35 Uhr +++ Der libysche Übergangsrat der Rebellen steht nach Ansicht des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi im Kampf gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi kurz vor dem Erfolg. „Die italienische Regierung ist dabei an ihrer Seite“, heißt es in einer Mitteilung des italienischen Regierungschefs. Gaddafi solle sein unnützes Ausharren aufgeben und so seinem Volk weitere Leiden ersparen. Der Übergangsrat der Rebellen hingegen möge von Rache Abstand nehmen und „offen gegenüber allen Teilen der Bevölkerung und mit Mut die Demokratisierung angehen“.

+++ 14.29 Uhr +++ Die Linkspartei lehnt einen Bundeswehr-Einsatz in Libyen weiterhin strikt ab. Der Linke-Abgeordnete Wolfgang Gehrcke warf der Bundesregierung vor, deutsche Soldaten leichtfertig in ein „militärisches Abenteuer“ schicken zu wollen. Die Grünen ermahnten den Übergangsrat, Racheaktionen an Vertretern des Gaddafi-Regimes zu verhindern.

+++ 14.09 Uhr +++ Russland hat angesichts des nahenden Endes des al-Gaddafi-Regimes vor zu viel Euphorie gewarnt. „Die Revolutionserfahrung lehrt, dass es schwerer ist, die Macht zu halten, als sie zu erobern“, sagte der Libyen-Beauftragte des russischen Präsidenten, Michail Margelow. Es blieben offensichtlich nur noch Stunden bis zum Ende der Militäroperation. Doch: „Ein militärischer Erfolg bedeutet noch keinen politischen.“

+++ 14.03 Uhr +++ Die Aufständischen in Libyen wollen die Hauptstadt Tripolis bis Dienstag ganz unter ihre Kontrolle bringen. Ein Rebellenkämpfer in der Stadt sagte telefonisch der Nachrichtenagentur dpa, man erwarte, binnen 15 Stunden alle Stadtteile eingenommen zu haben. „Wir haben gesehen, wie sich die Truppen Gaddafis aus den meisten Straßen zurückgezogen haben“, sagte der Kämpfer, der sich nach eigenen Angaben einige hundert Meter von der Residenz des bisherigen Machthabers entfernt befand. Von dort feuerten Anhänger Gaddafis noch mit Panzern.

+++ 14.02 Uhr +++ Einwohner aus mehreren Stadtteilen von Tripolis berichten, in ihren Vierteln seien die Kämpfe abgeflaut. Auf den Straßen seien keine Regierungseinheiten mehr zu sehen. Rebellenkämpfer errichten demnach zusammen mit Einwohnern Kontrollstellen auf den Straßen.

+++ 13.45 Uhr +++ Mit Blick auf die Lage in Libyen rechnen Experten der Commerzbank mit einem weiter fallenden Preis für Brent-Öl. „In den kommenden Tagen könnte der Preis weiter in Richtung 100 Dollar je Barrel fallen“, hieß es in einem Marktkommentar. Das sich abzeichnende Ende des Gaddafi-Regimes dürfte eine baldige Wiederaufnahme der libyschen Ölproduktion in die Wege leiten.

+++ 13.44 Uhr +++„Die Zeit ist abgelaufen“, sagte der italienische Außenminister Franco Frattini. „Er hat keine andere Möglichkeit, als sich zu ergeben und sich der Justiz zu stellen.“ Sollte Machthaber Muammar al-Gaddafi nicht aufgeben, sei er allein für das Blutbad verantwortlich, sagte Frattini im Fernsehsender Sky Italia.

+++ 13.42 Uhr +++ In der Türkei und Malta feierten Exil-Libyer die Erfolge der Rebellen. In Ankara strömten Dutzende Menschen zur libyschen Botschaft und ersetzten die grüne Flagge des Gaddafi-Regimes durch die Trikolore der Aufständischen. In Malta hissten rund 200 Libyer die Flagge der Opposition und verbrannten Bilder von al-Gaddafi.

+++ 13.41 Uhr +++ Die chinesische Regierung hat Libyen Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes zugesagt. China respektiere die Entscheidung der Bevölkerung, al-Gaddafi vertreiben zu wollen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. „Wir hoffen, dass sich die Situation in Libyen frühzeitig stabilisiert, damit die Menschen dort ein normales Leben führen können.“ China sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft beim Wiederaufbau Libyens zusammenzuarbeiten.

Hugo Chávez hält zu al-Gaddafi

+++ 13.35 Uhr +++ Mit der Machtübernahme in Tripolis beherrschen die libyschen Rebellen nicht nur endgültig die Ölquellen des Landes, ihnen fällt auch eine große Tankstellen- und Raffineriekette in Europa zu. Unter der Übermarke Tamoil betreibt die libysche Investmentgesellschaft Oilinvest hier rund 3.000 Tankstellen und drei große Raffinerien. Der wichtigste Markt für Tamoil ist Italien mit fast 800 Stationen und einer Raffinerie in Cremona südlich von Mailand.

+++ 13.28 Uhr +++ Die frühere Nummer zwei von al-Gaddafi, Abdel Salam Dschallud, sagte in einem Interview im italienischen Staatsradio RAI, er glaube nicht, dass Gaddafi aufgeben werde. Dschallud hatte sich vergangene Woche von Gaddafi losgesagt und nach Italien abgesetzt. Der frühere Ministerpräsident hatte Gaddafi bei dessen Putsch 1969 maßgeblich unterstützt und galt zwei Jahrzehnte lang als der engste Vertraute des Staatschefs.

+++ 13.18 Uhr +++ Die EU will nach eigenen Angaben die gegen Libyen verhängten Sanktionen rasch aufheben, wenn die Lage im Land dies ermöglicht. Die Strafmaßnahmen blieben aber zunächst in Kraft, sagte der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, Michael Mann. Sie könnten aber zügig aufgehoben werden, wenn sich herausstelle, dass dies der Bevölkerung nutze.

+++ 13.05 Uhr +++ Der Führer der libyschen Opposition wird in den kommenden Tagen zu einem Besuch in Paris erwartet. Nach dem erwarteten Ende der Herrschaft von al-Gaddafi wolle der Vorsitzende des Nationalen Übergangsrats, Mahmud Dschibril, mit Vertretern der internationalen Gemeinschaft über die Zukunft Libyens diskutieren, sagte der französische Außenminister Alain Juppé.

+++ 12.54 Uhr +++ Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat die Haltung der USA und einiger europäischer Staaten im Libyenkonflikt verurteilt. „Die angeblich „demokratischen“ Vereinigten Staaten und die europäischen Regierungen - nicht alle, aber jeder weiß welche - zerstören ganz Tripolis mit ihren Bomben, weil sie davon profitieren“, sagte Chávez am Sonntag während eines Gottesdienstes.

+++ 12.50 Uhr +++ Libyen kann nach Worten von Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) nach einem Machtwechsel nicht mit deutschen Entwicklungsgeldern rechnen. „Dafür ist das Land zu reich“, sagte Niebel am Montag in Rostock. Libyen sei auch bislang kein Partnerland der deutschen Entwicklungskooperation gewesen. Er werde allerdings bis zu sieben Millionen Euro für Nothilfe zur Verfügung stellen.

+++ 12.36 Uhr +++ Außenminister Guido Westerwelle schließt den Einsatz von deutschen Soldaten in Libyen nach dem Sturz von al-Gaddafi nicht aus. Westerwelle verwies darauf, dass von den Vereinten Nationen zum Beispiel der Wunsch nach Absicherung von humanitärer Hilfe kommen könnte. Dafür sei es derzeit aber noch „zu früh“.

+++ 12.30 Uhr +++ Die Europäische Union hat den Rebellen in Libyen Hilfe beim Aufbau eines demokratischen Staates versprochen. „In Libyen ist der Weg für Freiheit und Selbstbestimmung jetzt frei“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. "Die Europäische Union steht an ihrer Seite und unterstützt ihre demokratischen Hoffnungen und Entscheidungen.“

+++ 12.24 Uhr +++  Der arabische TV-Sender Al Arabija berichtet, Chamis al-Gaddafi, ein Sohn des Machthabers, sei mit Eliteeinheiten des Regimes unterwegs in das Zentrum von Tripolis. Eine starke Präsenz von Gaddafi-Truppen gebe es auch um das Hotel Rixos, wo sich die aus Tripolis berichtenden internationalen Journalisten befinden.

Kämpfe in Tripolis

+++ 12.23 Uhr +++ Im Kampf um Tripolis haben die Aufständischen Verstärkung bekommen. Aus ihrer östlich gelegenen Hochburg Misrata seien mehr als 1000 Bewaffnete nach Tripolis vorgestoßen, meldeten die Aufständischen. Die Kämpfe konzentrierten sich demnach auf das Gebiet um die Residenz von Muammar al-Gaddafi. Dort haben sich nach diesen Angaben mehrere hundert afrikanische Söldner verschanzt. Auch in den von den Rebellen kontrollierten Straßenzügen der Stadt gebe es noch Heckenschützen auf den Dächern hoher Gebäude.

+++ 12.22 Uhr +++  Großbritannien wird die eingefrorenen libyschen Vermögenswerte bald freigeben. Dies kündigte Premierminister David Cameron in London an.

+++ 12.19 Uhr +++ Polen soll den libyschen Rebellen nach von offizieller Seite unbestätigten Berichten Waffen für den Kampf gegen die Regierungstruppen geliefert haben. Die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete unter Berufung auf Quellen in Regierungskreisen, die Waffen seien im Frühjahr mit Zustimmung der Warschauer Regierung an die Aufständischen verkauft worden.

+++ 12.15 Uhr +++Nach Darstellung des Außenministeriums sollen die in Deutschland eingefrorenen Gelder des libyschen Regimes in Höhe von etwa 7,3 Milliarden Euro so schnell wie möglich freigegeben werden.

+++ 12.14 Uhr +++ Die Bundesregierung setzt auf einen raschen demokratischen Machtwechsel in Libyen und hat dem Land breite Unterstützung beim Wiederaufbau zugesagt. Zugleich appellierte Berlin am Montag an Machthaber Muammar al-Gaddafi, jetzt endgültig aufzugeben. „Jede weitere Stunde, die er sinnlos an seiner Herrschaft, die keine mehr ist, festhält, kostet Menschenleben und weitere schwere Zerstörungen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

+++ 12.07 Uhr +++ Außenminister Guido Westerwelle hat sich dafür ausgesprochen, al-Gaddafi den Prozess zu machen. Er habe eine „grausame Herrschaft“ ausgeübt und einen Krieg gegen das eigene Volk geführt.

+++ 11.54 Uhr +++  Der Nationale Übergangsrat will ein Machtvakuum in Libyen verhindern und plant einen schnellen Umzug von Bengasi nach Tripolis. Man werde in den kommenden Tagen einige Schwierigkeiten überwinden müssen, doch am Ende werde ein neues Libyen entstehen, sagte der Geschäftsführer des Übergangsrates für Großbritannien, Mahmud Nacua, dem britischen Sender BBC.

+++ 11.50 Uhr +++ Die Aufständischen haben nach eigenen Angaben einen ranghohen Leibwächter Gaddafis gefangen. Saad Masud habe versucht, sich mit einer größeren Summe Geldes auf dem Seeweg aus der umkämpften Hauptstadt Tripolis abzusetzen, berichteten sie auf einer arabischen Internetseite. Ein ranghoher Offizier der Gaddafi-Truppen, Milad al-Waser, sei bei einem Schusswechsel in seiner Villa erschossen worden. Er habe sich den Rebellen nicht ergeben wollen.

+++ 11.32 Uhr +++ Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Luis Moreno Ocampo, hat die Auslieferung des Gaddafi-Sohnes Saif al-Islam gefordert. Er werde mit den Rebellen über dessen Überstellung verhandeln, sagte Moreno Ocampo. Saif al-Islam Gaddafi und ein weiterer Sohn des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi war von den Rebellen nach deren Angaben gefangengenommen worden.

+++ 11.13 Uhr +++ Die libyschen Rebellen kontrollieren 95 Prozent der Hauptstadt Tripolis. Das erklärte der Geschäftsträger der Rebellen in London, Mahmud Nacua. Allerdings gingen die Gefechte weiter, noch immer gebe es an einigen Stellen Unterstützung für Gaddafi. Dieser sei noch nicht gefunden worden, aber „die Kämpfer werden jeden Stein umdrehen, um ihn zu finden, festzunehmen und vor Gericht zu stellen“.

Kein Asyl in Südafrika

+++ 11.09 Uhr +++ EU-Außenpolitikchefin Catherine Ashton hat Muammar al-Gaddafi zum sofortigen Rücktritt aufgerufen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. „Wir sind Zeugen der letzten Momente des Gaddafi-Regimes“, erklärte Ashton am Montag in Brüssel. Sie forderte von der Rebellenregierung und den Oppositionsgruppen, in den Kämpfen gegen die letzten Gaddafi-Getreuen Zivilpersonen zu schützen, die Menschenrechte einzuhalten und der Verantwortung für die Stabilisierung des Landes gerecht zu werden.

+++ 10.59 Uhr +++ Der Ölpreis hat am Montag angesichts der Erfolge der libyschen Rebellen gegen Muammar al-Gaddafi kräftig nachgegeben. Die Nordseesorte Brent fiel zeitweise in die Nähe von 105 Dollar pro Barrel (159 Liter), rund 3 Dollar weniger als am Freitag. Die libyschen Ölexporte waren im Frühjahr wegen des Bürgerkrieges weitgehend gestoppt worden.

+++ 10.50 Uhr +++ Die CDU/CSU im Bundestag bewertet den sich andeutenden Machtwechsel in Libyen positiv. Seine Fraktion begrüße die Fortschritte in dem nordafrikanischen Land, sagte der außenpolitische Sprecher Philipp Mißfelder am Montag in Berlin. „Ich hoffe, dass ein Blutvergießen größeren Ausmaßes verhindert werden kann“, betonte der CDU-Politiker. Es sei erfreulich, dass die Militäraktionen der Nato erfolgreich verliefen. Es sei richtig gewesen, dass sich Deutschland an dem Militäreinsatz nicht beteiligt habe, unterstrich Mißfelder, der auch Vorsitzender der Jungen Union ist.

+++ 10.37 Uhr +++ Regierungsvertreter mehrerer europäischer Staaten haben Muammar al-Gaddafi angesichts der Erfolge der Rebellen zur Machtabgabe aufgefordert. Der italienische Außenminister Franco Frattini sagte, der einzige Weg für Gaddafi sei jener der Kapitulation. Auch der britische Premierminister David Cameron forderte Gaddafi erneut zum Rückzug auf. Er brach seinen Urlaub ab, um ein Treffen des Sicherheitsausschusses zu Libyen zu leiten.

+++ 10.29 Uhr +++ Muammar al-Gaddafi sucht nach Angaben der südafrikanischen Regierung kein Asyl in Südafrika. Die südafrikanische Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane betonte in Johannesburg, dass ihr Land auch keine Flugzeuge nach Libyen geschickt habe, wie dies in manchen Medien berichtet worden sei.