Die Grundschule Birkach soll eine Klasse für Flüchtlingskinder beherbergen, doch es mangelt offenbar an Platz. Eine Alternative wäre das Vereinszimmer des TSV Birkach bei der Alfred-Wais-Halle. Doch das stößt nicht nur auf Gegenliebe.

Birkach - Die Grundschule Birkach soll demnächst eine Vorbereitungsklasse bekommen. In einer solchen Klasse werden Flüchtlingskinder auf die Schule vorbereitet. Lange war nicht klar, ob es in der Grundschule genügend Platz für eine solche Klasse gibt. Das Vereinszimmer des TSV Birkach, das neben der Alfred-Wais-Halle ist, gilt als eine Alternative.

 

Verein musste vieles umorganisieren

Dem TSV gefällt diese Idee den Verlautbarungen der jüngeren Vergangenheit nach nicht. Der Verein musste bereits vieles umorganisieren, während die Halle und das Vereinszimmer von Flüchtlingen belegt waren. Als diese auszogen, „hatte der Verein eigentlich durchgeatmet, dass die Halle ab September wieder benutzt werden kann“, sagte Tirza Bender, Kursreferentin des TSV, vor Kurzem. Dem Vereinsvorsitzenden Helmut Bäuerle ging die Idee, das Vereinszimmer für die Vorbereitungsklasse zu nutzen, zu weit. „Langsam kippt die Stimmung“, sagte er im August gegenüber unserer Redaktion.

Im Bezirksbeirat Birkach hat die Konrektorin der Grundschule, Sabine Adam, am Montag nun berichtet, dass die Schule keinen Raum für ein weiteres Klassenzimmer habe. Sie wisse noch nicht, wie viele Flüchtlingskinder kommen werden. In einer Vorbereitungsklasse dürfen laut Adam maximal 24 Kinder sein. „Aber dann wird es im Vereinszimmer eng.“

Falls die Vorbereitungsklasse tatsächlich im Vereinszimmer unterrichtet werden sollte, werde von der Grundschule Birkach in jedem Fall eine „mobile Lösung“ angestrebt, sagte Adam im Bezirksbeirat. „Die Tische kann man zusammenklappen, dann wird der Verein nicht behindert.“ Teile des Bezirksbeirats haben Adam am Montag darauf hingewiesen, dass die Neuapostolische Kirche an der Moosheimer Straße eine andere Ausweichmöglichkeit wäre.

Keine Auskunft von der Schule

Die Konrektorin berichtete am Montag, sie habe vom TSV erfahren, dass der Verein in der Zeit, in der die Halle mit Flüchtlingen belegt war, viele Mitglieder verloren habe. Eine Bestätigung dieser Aussage gibt es nicht, da Bäuerle sich derzeit nicht zum Thema äußern möchte. Und auch die Leitung der Schule wollte nach dem Bezirksbeirat keine Stellungnahme mehr abgeben.

Als im November 2015 Flüchtlinge in der Alfred-Wais-Halle – die Bäuerle im August als „ohnehin zu klein für Vereinssport“ bezeichnete – und dem Vereinszimmer untergebracht wurden, musste der Verein ausweichen. Im Mai sind die Flüchtlinge umgezogen, die Halle kann seit diesem Monat wieder normal genutzt werden. Nur die nähere Zukunft des Vereinszimmers ist also noch ungewiss. Dieses ist etwa 50 Quadratmeter groß und wurde vor dem Einzug der Flüchtlinge für Tanzstunden, Yogakurse und Weihnachtsfeiern genutzt.