In den Fenstern des Rathauses stehen Kerzen, die Menschen versammeln sich auf der Hauptstraße. Im Jahr 1925 wird auf Anregung von Schultheiß Emil Arnold auch in Eltingen eine „Jahresschlussfeier“ begangen. Gesangs- und Musikvereine beteiligen sich. Ein Jahr später findet die Feier wieder statt und der Gemeinderat finanziert die Kerzen. Im Vorjahr hatte das Gremium zwar zugestimmt, es sollten aber „womöglich“ keine Kosten entstehen.

 

Den neu an die Macht gekommenen Nazis waren die „roten“ Feiern in Eltingen ein Dorn im Auge. Aus dem Gemeindeblatt vom Dezember 1933 geht hervor, dass die Feier bis 1932 stattgefunden hat. 1933 wurde sie aber vom stellvertretenden Bürgermeister Adolf Breitmaier verboten.

Nach dem Vorbild der Leonberger Altjahrabendfeier wird 1951 in Eltingen die Feier wieder eingeführt. Von Anfang an sind die Chorgemeinschaft Eltingen und die Lyra eingebunden. Wegen geringen Interesses wird 1971 erwogen, die Feier aufzugeben – was dann doch nicht geschieht.

Als 1975 die Schule zwischen Rathaus und Kirche abgebrochen, der Platz neu gestaltet und 1978 das Rathaus renoviert ist, wird auf Initiative des städtischen Kulturamts die Altjahrabendfeier 1978 in Eltingen neu gestaltet. Die Vereine und kirchlichen Gruppen bringen sich stärker ein. Der Bürgerverein schenkt Glühwein aus, Fackelträger rahmen die Feier ein. Bis zu der Verlegung der B 295 und der Verkehrsberuhigung im Ort wurde die Carl-Schmincke-Straße während der Feier gesperrt.