In die Altkleiderbranche kam Armand Bernhard durch seinen Schwager, der sich ebenfalls als Händler von Gebrauchtextilien versuchte, aber nicht erfolgreich war. In Esslingen lernte „Bubi“ dann die Wühli-Gründer kennen, das Ehepaar Fischer, das später in einen Schuppen im Schorndorfer Gebiet Hammerschlag umzog, der Vorgänger des heutigen Geschäfts. In der Anfangszeit, sagt Armand Bernhard, seien die Altkleider mit Güterwaggons über das Gewerbegleis angeliefert worden.

 

„Die Branche kam damals gerade so richtig in Schwung“, erzählt er. Mit wachsenden Wohlstand gaben die Leute mehr Geld für Kleidung aus, kaum getragenes wurde wegegeworfen. Es entstanden Vertriebswege nach Ost- und Südeuropa. Für die Altkleider wurden Straßensammlungen organisiert, und Armand Bernhard hat erlebt, wie die ersten Sammler miteinander ins Gehege gerieten, bis die Revierfrage geklärt war. „In der Altkleiderbranche konnten sie damals jeden treffen – vom Exknacki bis zum Intellektuellen“, erzählt er.

In der Lagerhalle im Hammerschlag war ein Förderband installiert, links und rechts saßen jeweils vier Frauen, welche die Altkleider sortierten. Stapel von gut 400 Kilogramm entstanden dabei, und Bernhard transportierte sie mit einem Gabelstapler durch die Halle. „An guten Tagen konnten wir fünf bis sechs Tonnen Kleider sortieren“, sagt Armand Bernhard. Anfangs habe man manche Textilen als Putzlappen zweitverwendet – bis Jahre später aus Tunesien hergestellte Lappen billiger waren und sich dies nicht mehr rechnete.