"Versuchen Sie mal, mit fremden Augen auf ihren Schreibtisch zu schauen. Und dann fragen Sie sich, welche Rückschlüsse die Kollegen oder Vorgesetzten über Sie ziehen könnten", rät die Expertin.

Gerade auf den Chef habe der Schreibtisch eine ganz eigene Wirkung: "Bei ,Volltischlern" wittern Vorgesetzte schnell Undiszipliniertheit, bei ,Leertischlern" Faulheit und mangelnde Kreativität." Es komme deshalb auf die richtige Mischung an. "Es ist auch gar nicht verkehrt, sich den Schreibtisch im Chefzimmer anzuschauen. Stapeln sich da Akten und Familienfotos, oder ist er wie leer gefegt? Das könnte dann auch ein Vorbild sein." Generell rät Helbach-Grosser: weg mit allen privaten Gegenständen, die ein seltsames Licht auf den Besitzer werfen könnten. "Wer überall ganz viel Nippes stehen und kleben hat, wirkt alles andere als professionell."

Ein gewisses Maß an Individualität sei trotzdem wichtig, sagt Jörg Kelter vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart. "Die einen brauchen das kreative Chaos, die anderen brauchen eher das Gefühl: Ich habe Ordnung und Überblick." Wenn der Chef für die Gestaltung des Arbeitsplatzes allzu präzise Vorgaben macht, nehme er seinen Beschäftigten auch wichtige Freiräume weg.