Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

11. März 2009 Der 17-jährige Tim K., ein ehemaliger Schüler der Albertville-Realschule, drang am Morgen des 11. März 2009 in die Winnender Schule ein. Bewaffnet mit einer großkalibrigen Pistole seines Vaters, tötete er dort acht Schülerinnen, einen Schüler und drei Lehrerinnen. Auf der Flucht durch den angrenzenden Schlosspark erschoss Tim K. einen Gärtner des Zentrums für Psychiatrie. Vor der Klinik zwang er einen Autofahrer, ihn mitzunehmen. Nach einer Odyssee durch den Großraum Stuttgart entkam der Fahrer in Wendlingen (Kreis Esslingen) aus dem Auto. Bevor er von der Polizei gestellt wurde, tötete der 17-Jährige zwei Männer in einem Wendlinger Autohaus. Danach beging er auf einem Parkplatz mit der Pistole Selbstmord.

 

Waffenrecht Der Amoklauf löste eine Diskussion über eine Verschärfung des Waffenrechts aus. Beschlossen wurden unangekündigte Kontrollen bei Waffenbesitzern und die Anhebung des Mindestalters von 14 auf 18 Jahre für den Umgang mit großkalibrigen Waffen. Der Vorschlag des Landesinnenministers Reinhold Gall (SPD), großkalibrige Waffen im Schießsport komplett zu verbieten, wurde zu Beginn dieses Jahres von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) abgelehnt. „Wir stehen nach wie vor zu dieser Forderung“, sagt ein Sprecher Galls. Laut Regierungspräsidium Stuttgart wurden bis zum 11. März dieses Jahres 135 000 Schusswaffen als Reaktion auf den Amoklauf abgegeben.

Sicherheit an SchulenNach den Osterferien 2012 wurden alle öffentlichen Schulen im Land mit Pagern ausgestattet. Mit diesen Alarmierungsgeräten können in Krisensituationen Warnungen verschickt werden. Zudem trat eine Verwaltungsvorschrift über das Verhalten an Schulen bei Gewalttaten in Kraft. Baumaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit liegen im Ermessen der Kommunen als Schulträger. Sie sind nicht Teil der Landesbauvorschrift