Polizeidirektor Reinhard Pürkenauer ist von Berlin nach Stuttgart gewechselt. Er kam vor 25 Jahren zur Bundespolizei, die damals noch Bundesgrenzschutz hieß. Früher war er auch stellvertretender GSG 9-Kommandeur.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Reinhard Pürkenauer hat dienstlich schon viele Stationen absolviert. Er war im Irak, in Afghanistan, hat den Jemen, Kolumbien, Israel, Pakistan und viele weitere Länder bereist. Zuletzt tat er in Berlin Dienst, nun ist er in Stuttgart. Der 44-jährige Polizeidirektor ist der neue Leiter der Bundespolizeiinspektion Stuttgart. Der Ehefrau wegen hat er eine Aufgabe im Süden gesucht – die Gattin hatte vor Pürkenauers Umzug von der Bundes- in die Landeshauptstadt hier schon eine Stelle.

 

Der Flüchtlingsstrom bestimmte im Jahr 2013 die Arbeit

Reinhard Pürkenauer ist in seiner Karriere bei der Bundespolizei einen Weg „von der Spezialisierung in die fachlichte Breite“ gegangen, so fasst er seine unterschiedlichen Aufgaben in 25 Jahren bei der Bundespolizei zusammen. Eingetreten war er noch zu Zeiten des Bundesgrenzschutzes, als Deutschland noch geteilt war. 2004 wurde er stellvertretender Kommandeur der Anti-Terror-Einheit GSG 9, er baute im Irak eine Personenschutzeinheit auf und war dort nach dem Krieg an den Wiederaufbauarbeiten der deutschen Botschaft im Jahr 2003 beteiligt. Dorthin, wo er die „fachliche Breite“ kennenlernte, kam Reinhard Pürkenauer 2009 – ins Bundespolizeipräsidium Potsdam. Fünf Jahre lang hatte er dort verschiedene Aufgaben, zuletzt als Leiter des Führungs- und Lagezentrums. „Da bekommt man alles mit, was bei der Polizei eingeht“, schildert er den Alltag.

In Stuttgart angekommen, kann er nach wenigen Dienstwochen schon die Bilanz eines ereignisreichen Jahres ziehen. Geprägt war es für die Bundespolizeiinspektion vor allem durch die Flüchtlinge. Viele Asylsuchende wurden in Zügen aufgegriffen, die aus dem Süden kamen. „Wir stellen bei den Begegnungen immer wieder fest, dass die ankommenden Flüchtlinge ein positives Bild von der Polizei haben. Wir sind ihr erster Ansprechpartner, viele wenden sich hilfesuchend an uns“, berichtet Pürkenauer aus dem Alltag. In den vergangenen Wochen habe der Flüchtlingsstrom zunächst einmal nachgelassen.