Der Amoklauf in Winnenden 2009 hat auch die Arbeit der Waffenbehörde im Ludwigsburger Landratsamt verändert. Unter anderem darf diese aufgrund einer Novellierung des Waffengesetzes inzwischen ganz ohne Verdacht die Aufbewahrung von Waffen kontrollieren – und tut dies auch immer häufiger. Wurden 2010 noch rund 80 Kontrollen im Kreis durchgeführt, waren es in den zwei Folgejahren schon jeweils fast 620. Im April 2013 wurden eigens zwei Mitarbeiter eingestellt, die nun regelmäßig kontrollieren – seither in fast 1700 Fällen. Die Maßnahme scheint zu fruchten, zumindest sank die Zahl der Beanstandungen drastisch: von 50 Prozent im Jahr 2010 auf heute 15 Prozent.

 

Derweil sinkt auch die Zahl der Waffen im Kreis stetig. So wurden in Ludwigsburg seit dem Amoklauf fast 1500 Pistolen, Revolver und Flinten zurückgegeben, in Bietigheim-Bissingen 1400, in Vaihingen/Enz fast 1000, in Kornwestheim und Remseck jeweils fast 400 und in Ditzingen rund 350. In allen anderen Kommunen im Kreis zusammen gibt es heute noch knapp 2500 Waffenbesitzer – 2009 waren es noch 5200. Die Gebühren für eine Waffenbesitzkarte liegen in den Großen Kreisstädten derzeit meist bei um die 50 Euro.