Die Stärke des SPD-Kandidaten Andreas Kenner ist es, auf Menschen zuzugehen. Der direkte Kontakt zur Bevölkerung in seinem Wahlkreis ist ihm wichtig, denn „nur wer bekannt ist, wird auch gewählt“, sagt er.

Kirchheim - Nicht nur auf den Wahlplakaten und -flyern tut Andreas Kenner, der SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis Kirchheim, kund, dass er „erfrischend anders“ sei. Auch der Button am Pullover des 59-Jährigen wirbt mit diesem Slogan, der signalisiert, dass der langjährige Kirchheimer Stadtrat auf die Nähe zu seinen potenziellen Wählerinnen und Wählern setzt. Er geht im Wahlkampf „auf die Leute zu“, besucht diverse Veranstaltungen und Märkte. Das sei seine Stärke, darin habe er Erfahrung. Zumindest auf kommunaler Ebene, denn in der vergangenen Gemeinderatswahl „hatte ich immerhin 3500 Stimmen mehr als der beste CDU-Kandidat“. Gleichwohl besitze eine Bewerbung für ein Landtagsmandat „eine andere Dimension von der Verbreitung her“.

 

Andreas Kenner, der im Landkreis Esslingen seit 25 Jahren beim Sozialpsychiatrischen Dienst für alte Menschen arbeitet, reklamiert für sich, einen „bodenständigen Hintergrund“ zu besitzen. Er wisse, „was der Normalbürger verdient“, sagt er.

Viele positive Rückmeldungen

Ihm sei im Wahlkampf wichtig, dass man ihn auch außerhalb Kirchheims kennen lernt. „Du musst bekannt sein, einen Unbekannten wählt man nicht.“ Er ist aufgrund vieler positiver Rückmeldungen optimistisch, dass er den Einzug in den Landtag schaffen kann. Obwohl seine Frau die Euphorie ein wenig bremse, indem sie sage: „ Ob sie dich wirklich wählen, siehst du erst am Abend des 13. März.“

Für eine Kandidatur habe er sich entschieden, weil sich der Landtag Themen annehme, die die Menschen unmittelbar betreffen und Kommunalpolitiker wie er „erkennen, was man anders machen muss“. Deshalb setze er sich für eine gute Verkehrsinfrastruktur mit einem attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr ein und für den sozialen Wohnungsbau, der unter anderem die Bedürfnisse der Senioren im Blick hat. Im Mittleren Neckarraum stünden viel zu wenig bezahlbare Wohnungen zur Verfügung, weshalb für ihn auch eine Mitpreisbremse ein wichtiges Thema sei.

Wertvolle Erfahrungen gemacht

Weiter kämpfe er für eine gute und gerechte Bildungspolitik, und auch zum Thema Flüchtlinge habe er eine klare Meinung. Für ihn sei es „logisch“, dass Menschen nach dem Bürgerkrieg wieder in ihre Heimat zurückkehren, um dort ihr Land aufzubauen. Gleichwohl gelte es, in die Integration der Menschen mit Bleiberecht mehr zu investieren. Und bei der Zuweisung von Flüchtlingen an die Kommunen brauche es Augenmaß, denn er sehe zurzeit den sozialen Frieden „schon ein bisschen gefährdet“. Die in der Bevölkerung herrschenden Ängste „muss man ernst nehmen“.

Die Arbeit beim Landkreis mache ihm Spaß. Deshalb sei er im Wahlkampf sehr entspannt. „Nicht gewählt zu werden, ist leichter, als rausgewählt zu werden“, sagt er. Schon jetzt bereue er nicht, angetreten zu sein. Denn er habe in den vergangenen Wochen viele interessante Menschen kennengelernt und wertvolle Erfahrungen gemacht. Unter anderem die, dass er in einem sehr schönen Wahlkreis antrete: „Vielleicht schreibe ich über den einen Reiseführer, wenn ich nicht gewählt werde.“