Die Politikwissenschaftlerin Sabine von Oppeln von der Freien Universität Berlin sagt, die Flüchtlingskrise werde Merkels Amtszeit prägen. In der Eurokrise habe Merkel ein gutes Krisenmanagement bewiesen, jedoch keine eigenen Akzente gesetzt. „Aber in der Flüchtlingsdebatte bezieht sie explizit und gegen Widerstand aus den eigenen Reihen Position. Das zeichnet eine Kanzlerschaft aus.“

 

Und von Oppeln meint, selbst wenn Merkel sich einmal vorgenommen haben sollte, als erste aller Kanzler der Bundesrepublik selbstbestimmt und noch während der Amtszeit den Stab an einen Nachfolger zu übergeben, könne sie das jetzt kaum mehr tun. „Wenn Frau Merkel nicht als Verliererin in die Geschichte eingehen will, kann sie jetzt nicht zurücktreten, sondern muss das durchstehen. Und wenn die Union sich nicht ins eigene Fleisch schneiden will, kann sie Merkel jetzt nicht stürzen. Wer wäre denn die Alternative?“

Merkels Karriere klingt märchenhaft: Pfarrerstochter aus der DDR wird Physikerin, schließt sich in der Wendezeit dem neu gegründeten Demokratischen Aufbruch an, wird Vizeregierungssprecherin der ersten und gleichzeitig letzten freigewählten Regierung der DDR, wenig später Bundesfrauenministerin, dann Bundesumweltministerin, dann noch CDU-Generalsekretärin und schließlich als erste Ostdeutsche Chefin der im Westen groß gewordenen Volkspartei CDU – und Bundeskanzlerin.

Amtsmüde wirkt die Kanzlerin nicht

Ein Auszug aus der Liste der Eigenschaften, die Merkel zugeschrieben werden: ausdauernd, amüsant, emotionslos, eisern, eiskalt beim Ausschalten von Konkurrenten, geduldig, höflich, hart, kühl, spröde, ungeduldig, uneitel, unprätentiös, unbestechlich. Im Ausland galt sie wegen ihrer Finanzpolitik schon als „gefährlich“ und als „Terminator“. Die Flüchtlingskrise hat vieles verändert. Merkels Entscheidung, die deutschen Grenzen für fremde Menschen zu öffnen, wirft ein neues Licht auf sie. Warmherzig, spontan, mutig, risikobereit.

Dem ZDF hat Merkel zu ihrer Flüchtlingspolitik gesagt: „Es geht darum, dass ich in der Tat kämpfe. Kämpfe für den Weg, den ich mir vorstelle.“ Wenige Stunden später brach über Paris der Terror herein. Eine noch dramatischere Krise. Nun geht es in Merkels Kanzlerschaft auch um die Solidarität mit Deutschlands wichtigstem Verbündeten in Europa. Und die Frage von Krieg und Frieden. Amtsmüde wirkt Merkel nicht.

Merkel kämpft dafür, dass beides nicht unzulässig miteinander vermischt wird. Aber sie kann noch keine Lösungen für die Aufnahme und Integration der Hilfesuchenden vor allem aus Syrien präsentieren. Auch, weil sie von der Europäischen Union bisher ziemlich alleingelassen wird. Deutschland kannte das bisher nicht: Merkel als Bittstellerin.

Eigene Akzente in der Flüchtlingsdebatte

Die Politikwissenschaftlerin Sabine von Oppeln von der Freien Universität Berlin sagt, die Flüchtlingskrise werde Merkels Amtszeit prägen. In der Eurokrise habe Merkel ein gutes Krisenmanagement bewiesen, jedoch keine eigenen Akzente gesetzt. „Aber in der Flüchtlingsdebatte bezieht sie explizit und gegen Widerstand aus den eigenen Reihen Position. Das zeichnet eine Kanzlerschaft aus.“

Und von Oppeln meint, selbst wenn Merkel sich einmal vorgenommen haben sollte, als erste aller Kanzler der Bundesrepublik selbstbestimmt und noch während der Amtszeit den Stab an einen Nachfolger zu übergeben, könne sie das jetzt kaum mehr tun. „Wenn Frau Merkel nicht als Verliererin in die Geschichte eingehen will, kann sie jetzt nicht zurücktreten, sondern muss das durchstehen. Und wenn die Union sich nicht ins eigene Fleisch schneiden will, kann sie Merkel jetzt nicht stürzen. Wer wäre denn die Alternative?“

Merkels Karriere klingt märchenhaft: Pfarrerstochter aus der DDR wird Physikerin, schließt sich in der Wendezeit dem neu gegründeten Demokratischen Aufbruch an, wird Vizeregierungssprecherin der ersten und gleichzeitig letzten freigewählten Regierung der DDR, wenig später Bundesfrauenministerin, dann Bundesumweltministerin, dann noch CDU-Generalsekretärin und schließlich als erste Ostdeutsche Chefin der im Westen groß gewordenen Volkspartei CDU – und Bundeskanzlerin.

Amtsmüde wirkt die Kanzlerin nicht

Ein Auszug aus der Liste der Eigenschaften, die Merkel zugeschrieben werden: ausdauernd, amüsant, emotionslos, eisern, eiskalt beim Ausschalten von Konkurrenten, geduldig, höflich, hart, kühl, spröde, ungeduldig, uneitel, unprätentiös, unbestechlich. Im Ausland galt sie wegen ihrer Finanzpolitik schon als „gefährlich“ und als „Terminator“. Die Flüchtlingskrise hat vieles verändert. Merkels Entscheidung, die deutschen Grenzen für fremde Menschen zu öffnen, wirft ein neues Licht auf sie. Warmherzig, spontan, mutig, risikobereit.

Dem ZDF hat Merkel zu ihrer Flüchtlingspolitik gesagt: „Es geht darum, dass ich in der Tat kämpfe. Kämpfe für den Weg, den ich mir vorstelle.“ Wenige Stunden später brach über Paris der Terror herein. Eine noch dramatischere Krise. Nun geht es in Merkels Kanzlerschaft auch um die Solidarität mit Deutschlands wichtigstem Verbündeten in Europa. Und die Frage von Krieg und Frieden. Amtsmüde wirkt Merkel nicht.