In den vergangenen Wochen wurden die Grünen immer wieder Ziel wütender Bauernproteste. Jetzt dreht die Landtagsfraktion den Spieß um und lädt zum Gespräch. Dahinter stecken zwei Abgeordnete, die genau wissen, worum es geht.

Entscheider/Institutionen: Annika Grah (ang)

Nein, Angst vor stinkenden Exkrementen vor dem baden-württembergischen Landtag hat Martin Hahn nicht. „Ich rechne eher mit Misthaufen in Papierform“, sagt er. Der Grünen-Abgeordnete hat gemeinsam mit seiner Fraktionskollegin Martina Braun und Fraktionschef Andreas Schwarz mehrere Landwirte zu einer Anhörung am Dienstag mit dem Titel „Landwirtschaftliche Praxis trifft Politik und Verwaltung“ eingeladen. Hahn ist selbst Landwirt. Er hat einen Biohof in Überlingen. Doch als Grüner hat er auch unter den teils wütenden Protesten gelitten. „Die Stimmung war teilweise schon recht hart“, sagt Hahn, der viel im Land unterwegs war. Trotz der Veranstaltungen „die nicht so toll waren“, will er im Gespräch bleiben. Als Landwirt sieht er nach den Protesten eher eine Chance, für die Sache zu kämpfen. „Jetzt ist ein Fenster aufgegangen, es muss uns gelingen, das zu nutzen.“