Seit elf Jahren forschen Archäologen in der Tempelanlage von Teotihuacán in Mexiko. Jetzt haben die Wissenschaftler einen Tunnel entdeckt, der für die Menschen, die dort vor 1500 Jahren lebten, den Eingang zur „Unterwelt“ markierte.

Mexiko-Stadt - Wissenschaftler haben in einer historischen Tempelanlage im Zentrum von Mexiko den Eingang zur „Unterwelt“ der Teotihuacán-Kultur entdeckt. In dem Tunnel zwischen der Sonnenpyramide und dem Tempel der gefiederten Schlange nordöstlich von Mexiko-Stadt seien rund 50 000 Opfergaben gefunden worden, sagte Ausgrabungsleiter Sergio Gómez am Mittwoch. Darunter seien Statuen, Weihrauchbehälter, Edelsteine und Muscheln. Die Archäologen forschen bereits seit elf Jahren an der Stelle.

 

„Für die Menschen von Teotihuacán symbolisierte der Tunnel den Eingang in die Unterwelt“, sagte Gómez. Wahrscheinlich bestatteten sie dort auch ihre Herrscher. Zur Blütezeit im 5. und 6. Jahrhundert war Teotihuacán die wichtigste Metropole Mesoamerikas (Region in Mittelamerika) und eine der größten Städte der Welt. Im 14. Jahrhundert fanden die Azteken sie verlassen vor. Was zum Niedergang der Kultur führte, ist bislang unklar.