Nationalpark
Es gibt bundesweit 16 Gebiete mit dem höchsten Schutzniveau. Sie haben eine Gesamtfläche von 10 480 Quadratkilometern, davon entfallen 2146 aufs Festland. Die Kernzonen sind tabu, für Besucher gilt dort ein Wegegebot. Nach 30 Jahren müssen 75 Prozent der Fläche sich selbst überlassen bleiben.

 

Naturschutzgebiet
Es gibt 8589 Gebiete mit einer Gesamtfläche von 13 413 Quadratkilometern. Das Schutzniveau ist hoch, aber es handelt sich meist nicht um Wildnis. Nachhaltige Nutzungen wie Schäferei oder Mahd sind teils erlaubt.

Biosphären-Reservat
Die Gesamtfläche (inklusive Wasser- und Wattflächen) der 16 Reservate beträgt 19 145 Quadratkilometer. Darin sollen alte Kulturlandschaften erhalten, regionales und ökologisches Wirtschaften angekurbelt werden. Die Reservate umfassen zuweilen auch Nationalparkflächen.

Naturpark
Die 104 großräumigen Parke bundesweit bestehen überwiegend aus Landschafts- oder seltener Naturschutzgebieten. Sie fördern oft den Tourismus in reizvoller Landschaft. Flächenanteil: rund 27 Prozent der deutschen Landfläche (rund 98 000 Quadratkilometer).

Landschaftsschutzgebiete
Bundesweit gibt es fast 8210; es sind eher schwach nutzungsbeschränkte Gebiete, häufig Wald. Wald bleibt darin Wald, Äcker bleiben Äcker. Ein LSG ist bei Bauvorhaben planerisch relativ leicht zu kippen.

Insgesamt sollen sich laut BfN die deutschen Wildnisgebiete „optimistisch geschätzt auf etwa 0,7 Prozent der Landfläche Deutschlands summieren, also auf rund 2500 Quadratkilometer. Dazu tragen nicht nur bereits halbwegs wilde Kernzonen der Nationalparke bei, sondern auch Naturwaldzellen sowie die rund 8600 meist winzigen Naturschutzgebiete hierzulande. Mancherorts muss aber regelmäßig gemäht oder das Land von Schafen beweidet werden, damit der Schutzgrund erhalten bleibt: so etwa dort, wo seltene Orchideen oder Wacholderheiden wachsen. In solchen Naturschutzgebieten geht es eher um den Erhalt bestimmter Tier- und Pflanzenarten als um den Schutz von wilder Natur. Diese würde in Deutschland fast überall Laubmischwälder aufkommen lassen.

Vor allem Wälder mit Rotbuchen müssten geschützt werden

Gemessen am Ziel, die Bundesrepublik solle bis 2020 auf zwei Prozent ihrer Fläche – mithin auf mehr als 7100 Quadratkilometern – ein wildes Land werden, sind laut BfN „erhebliche weitere Anstrengungen notwendig“. Selbst wenn alle deutschen Nationalparke auf drei Viertel ihrer Fläche sich selbst überlassen blieben, wie es die Weltnaturschutzunion (IUCN) spätestens 30 Jahre nach Gründung der Parke fordert, müssten weitere Großschutzgebiete ausgewiesen werden. Nur so lässt sich das deutsche Wildnisziel von zwei Prozent erfüllen.

Entscheidend wird dabei der Schutz nicht mehr bewirtschafteter Rotbuchenwälder sein, denn Deutschland besitzt rund ein Viertel der von Natur aus möglichen Buchenwaldareale in Europa und liegt im Zentrum des natürlichen Verbreitungsgebietes der Rotbuche. Doch während von Natur aus auf zwei Dritteln der deutschen Landfläche dieser stark humusbildende Laubbaum wüchse, ist das heute nur auf einem knappen Zwanzigstel der Fall.

In den Wäldern Deutschlands beträgt der Rotbuchen-Anteil nur noch 14 Prozent. Stattdessen wachsen dort die vielerorts nicht standortgerechten Rotfichten (28 Prozent der Waldbäume) oder gut 23 Prozent Waldkiefern. Durch die Kronen halbwegs betagter Buchen mit einem Alter von mehr als 160 Jahren rauscht der Wind hierzulande gerade einmal auf 0,27 Prozent der Landfläche. Das Fazit aus all dem: wer in Deutschland großflächig für mehr Wildnis sorgen möchte, kommt am Schutz sowie am Aufbau möglichst naturnaher Rotbuchenwälder nicht vorbei. Möglich ist dies nur in ausreichend großen Nationalparken.

Volker Scherfrose, der beim BfN für Schutzgebiete zuständig ist, zeigt sich überzeugt: „Wir brauchen in Deutschland noch mehr größere Gebiete, wo die Natur sich wirklich frei entwickeln kann.“ Dabei geht es ihm auch um die Menschen, die zunehmend in städtisch geprägten Räumen leben und naturnahe Landschaften bräuchten, „wo sie einfach mal die Seele baumeln lassen können“.

Durchblick im Dschungel der Schutzgebiete

Nationalpark
Es gibt bundesweit 16 Gebiete mit dem höchsten Schutzniveau. Sie haben eine Gesamtfläche von 10 480 Quadratkilometern, davon entfallen 2146 aufs Festland. Die Kernzonen sind tabu, für Besucher gilt dort ein Wegegebot. Nach 30 Jahren müssen 75 Prozent der Fläche sich selbst überlassen bleiben.

Naturschutzgebiet
Es gibt 8589 Gebiete mit einer Gesamtfläche von 13 413 Quadratkilometern. Das Schutzniveau ist hoch, aber es handelt sich meist nicht um Wildnis. Nachhaltige Nutzungen wie Schäferei oder Mahd sind teils erlaubt.

Biosphären-Reservat
Die Gesamtfläche (inklusive Wasser- und Wattflächen) der 16 Reservate beträgt 19 145 Quadratkilometer. Darin sollen alte Kulturlandschaften erhalten, regionales und ökologisches Wirtschaften angekurbelt werden. Die Reservate umfassen zuweilen auch Nationalparkflächen.

Naturpark
Die 104 großräumigen Parke bundesweit bestehen überwiegend aus Landschafts- oder seltener Naturschutzgebieten. Sie fördern oft den Tourismus in reizvoller Landschaft. Flächenanteil: rund 27 Prozent der deutschen Landfläche (rund 98 000 Quadratkilometer).

Landschaftsschutzgebiete
Bundesweit gibt es fast 8210; es sind eher schwach nutzungsbeschränkte Gebiete, häufig Wald. Wald bleibt darin Wald, Äcker bleiben Äcker. Ein LSG ist bei Bauvorhaben planerisch relativ leicht zu kippen.