Nur vier Prozent der Landesfläche stehen dem Rotwild in Baden-Württemberg nach Berechnungen des Jagdverbands zur Verfügung. Passende Habitate gäbe es aber auch in anderen Regionen, sagt Lachenmaier, etwa im Schwäbisch-Fränkischen Wald oder in weiteren Teilen des Schwarzwalds. Deutschlandweit sieht es für die Geweihträger nicht viel besser aus: Nur 23 Prozent der Fläche darf die Hirschart nach Angaben der Wildtier-Stiftung besiedeln. Auch in anderen Bundesländern mit Rotwildbezirken sind geeignete Lebensräume nicht oder kaum vom Rotwild besetzt, etwa im Steigerwald, im Teutoburger Wald oder im Pfälzer Wald.

 

Zudem könnten sich die Tiere, die einst in offenen und halboffenen Landschaften beheimatet waren, auch ohne Probleme außerhalb dichter Wälder gut einrichten. Das zeigen Beispiele aus Bundesländern, die auf Rotwildbezirke verzichten. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise fühlen sich die Tiere auch in Mais- und Rapsfeldern wohl. "Das Rotwild ist sehr flexibel hinsichtlich seiner Ansprüche an den Lebensraum", sagt Herzog.

"Keine Notwendigkeit für Wegfall der Rotwildgebiete"

Aber gerade aus den landwirtschaftlichen Flächen will der Mensch das Rotwild aus Furcht vor Fraßschäden fernhalten. Sollten sich die Tiere im Südwesten wieder ausbreiten dürfen, befürchtet beispielsweise der Waldbesitzerverband Forstkammer Baden-Württemberg "erhebliche wirtschaftliche Schäden in Wald, Landwirtschaft und Flora". Deshalb müsse die flächenscharfe Abgrenzung der Rotwildgebiete aufrechterhalten bleiben, heißt es in einer Stellungnahme.

Um die Konflikte um das Rotwild zu lösen, hat die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg in Freiburg für das 17.500 Hektar große Rotwildgebiet Südschwarzwald ein Managementkonzept vorgelegt, das seit 2008 umgesetzt wird. Das Projekt soll die Lebensraumansprüche des Rotwilds mit den Interessen der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd und des Tourismus vereinen. Dafür soll zum Beispiel der Rotwildbestand von 700 auf 400 Exemplare reduziert werden. "Geht unser Modellkonzept auf, könnte es auch in anderen Rotwildgebieten wie etwa im Nordschwarzwald angewandt werden", sagt Rudi Suchant von der FVA.

assende Habitate für das Rotwild

Nur vier Prozent der Landesfläche stehen dem Rotwild in Baden-Württemberg nach Berechnungen des Jagdverbands zur Verfügung. Passende Habitate gäbe es aber auch in anderen Regionen, sagt Lachenmaier, etwa im Schwäbisch-Fränkischen Wald oder in weiteren Teilen des Schwarzwalds. Deutschlandweit sieht es für die Geweihträger nicht viel besser aus: Nur 23 Prozent der Fläche darf die Hirschart nach Angaben der Wildtier-Stiftung besiedeln. Auch in anderen Bundesländern mit Rotwildbezirken sind geeignete Lebensräume nicht oder kaum vom Rotwild besetzt, etwa im Steigerwald, im Teutoburger Wald oder im Pfälzer Wald.

Zudem könnten sich die Tiere, die einst in offenen und halboffenen Landschaften beheimatet waren, auch ohne Probleme außerhalb dichter Wälder gut einrichten. Das zeigen Beispiele aus Bundesländern, die auf Rotwildbezirke verzichten. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise fühlen sich die Tiere auch in Mais- und Rapsfeldern wohl. "Das Rotwild ist sehr flexibel hinsichtlich seiner Ansprüche an den Lebensraum", sagt Herzog.

"Keine Notwendigkeit für Wegfall der Rotwildgebiete"

Aber gerade aus den landwirtschaftlichen Flächen will der Mensch das Rotwild aus Furcht vor Fraßschäden fernhalten. Sollten sich die Tiere im Südwesten wieder ausbreiten dürfen, befürchtet beispielsweise der Waldbesitzerverband Forstkammer Baden-Württemberg "erhebliche wirtschaftliche Schäden in Wald, Landwirtschaft und Flora". Deshalb müsse die flächenscharfe Abgrenzung der Rotwildgebiete aufrechterhalten bleiben, heißt es in einer Stellungnahme.

Um die Konflikte um das Rotwild zu lösen, hat die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg in Freiburg für das 17.500 Hektar große Rotwildgebiet Südschwarzwald ein Managementkonzept vorgelegt, das seit 2008 umgesetzt wird. Das Projekt soll die Lebensraumansprüche des Rotwilds mit den Interessen der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd und des Tourismus vereinen. Dafür soll zum Beispiel der Rotwildbestand von 700 auf 400 Exemplare reduziert werden. "Geht unser Modellkonzept auf, könnte es auch in anderen Rotwildgebieten wie etwa im Nordschwarzwald angewandt werden", sagt Rudi Suchant von der FVA.

In Baden-Württemberg will sich die Landesregierung im Frühjahr an die Reform des Landesjagdgesetzes machen, das auch das Rotwildmanagement regelt. Für den Wegfall der Rotwildgebiete sieht man im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz jedoch keine große Notwendigkeit. "Bevor die Wanderung von Rotwild zugelassen wird, muss erst mal das Rotwildmanagement in den bisherigen Rotwildgebieten funktionieren", sagt Pressesprecherin Denise Burgert.

Reh und Rothirsch

Arten Der Rothirsch, lateinisch Cervus elaphus, ist ursprünglich ein Bewohner offener Steppenlandschaften. Der männliche Rothirsch heißt Hirsch, das weibliche Tier Hirschkuh. Jungtiere sind Hirschkälber. Der Rothirsch kann bis zu 20 Jahre alt werden. Reh und Rothirsch zählen zwar beide zu den Hirschen, sind aber zwei unterschiedliche Arten.

Bestand Bundesweit gibt es nach Schätzungen der Deutschen Wildtier Stiftung 180.000 Tiere. Natürliche Feinde hat das Rotwild kaum noch, sieht man von Luchs und Wolf ab. Allerdings erlegen Jäger pro Jahr laut der Stiftung rund 60.000 Stück Rotwild. In Baden-Württemberg schätzt der Landesjagdverband den Gesamtbestand auf bis zu 5000 Exemplare. In der Jagdsaison 2009/2010 wurden 1511 Tiere geschossen.

Gebiete In Deutschland sind in acht Bundesländern die Rotwildvorkommen durch Rechtsverordnungen festgelegt. Dazu zählen Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Rotwild, das in diesen Ländern mit Ausnahme Schleswig-Holsteins außerhalb der amtlich festgesetzten Rotwildgebiete auftritt, muss per Gesetz erlegt werden. Wanderungen, die Vergrößerung des Verbreitungs- gebiets oder ein Neuaufbau von Populationen sind deshalb nahezu unmöglich.