Die Band The Brick bringt am Freitagabend die legendäre Rockshow „The Wall“ auf die Bühne im Culture Club. Danach ist Schwoof in der Gerlinger Jahnhalle - für alle ab 40 oder 60.

Gerlingen - Der Culture Club in Gerlingen präsentiert am 27. November das legendäre Stück „The Wall“ von Pink Floyd, gespielt von der Band The Brick aus dem Allgäu. Für den Vorsitzenden Uwe Hoffmann ist das Album mit dem Lebensgefühl der Generation verbunden, die heute über 40 oder gar über 60 Jahre alt ist. Wir haben mit ihm gesprochen.
Herr Hoffmann, was ist das Interessante an dieser Aufführung?
Roger Waters, einer der Gründer der englischen Band Pink Floyd, hat dieses Stück 1979 fast alleine geschrieben, die Band das Werk auf einem Doppelalbum eingespielt. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, wir sprechen damit die komplette Generation über 40 an. Wer kennt denn den legendären Song mit dem Refrain „We don’t need no Education“ oder die Stücke „Run like Hell“ und „Mother“ aus diesem Album nicht?
Nun treten in wenigen Tagen aber nicht Pink Floyd, sondern The Brick aus dem Allgäu in der Jahnhalle auf. Ist das nicht ein ganz kleiner Unterschied?
Natürlich. Die sechs Musiker um den Bandleader Martin Lang spielen das Ding aber nicht nur runter. Sie setzen das Stück richtig in Szene; von den Aufführungen zuvor wissen wir, dass jede Halle tobt. Jeder Besucher verbindet die Musik mit seiner Jugend. Eine Rockoper wurde das schon genannt. Die Handlung um den Musiker Pink, den eine Mauer vom Leben trennt, ist sehr emotional und wühlt auf. Wir sind sicher, dass das auch in Gerlingen ankommt.
In einem „The-Wall“-Konzert von Pink Floyd 1990 in Berlin wurde tatsächlich in der Halle eine riesengroße Mauer aufgebaut. Baut der Culture Club in der Jahnhalle auch eine Mauer, wenigstens symbolisch?
Für große Action haben wir keine Zeit und auch nicht den Platz. Es werden aber zahlreiche Szenen auf eine Leinwand projiziert – der Besucher erlebt mehr als nur die Musik. Die ist auch von The Brick sehr gut – bis hin zu dem zentralen Song dieses Stücks, „Another Brick in the Wall, Part II“. Dass der noch immer ankommt, zeigt seine Platzierung unter den ersten 50 der letzten SWR-1-Hitparade.
Welche Ziele hat Ihr Verein, der Culture Club?
Mit jeder Veranstaltung verbinden wir zwei Dinge: zum einen die Unterhaltung des Publikums, ein gutes Feeling, einen schönen Abend. Nicht nur mit Musik, sondern zum Beispiel auch mit Comedy. Wir sind gemeinnützig, die Erlöse unserer Veranstaltungen geben wir weiter. Dafür investieren wir unsere Zeit und unsere Energie; wir schaffen richtig dafür und nehmen dafür Urlaub. Denn so mal eben nebenher organisiert sich so ein Event nicht.
Wem kommt der Erlös des Abends mit The Brick zugute?
Wir geben den Überschuss der Gerlinger Bürgerstiftung. Mit dem Geld werden verschiedene bedürftige Familien in der Stadt unterstützt. Wir wollen bei den Empfängern nicht persönlich in Erscheinung treten – aber wissen, was mit der Spende konkret geschieht. Das ist uns zugesichert.
Wie viele Karten gibt es denn?
300. Ich hoffe, dass es voll wird. Die Veranstaltung kostet einige Tausend Euro. Deshalb müssen wir auch 15 Euro Eintritt verlangen, beziehungsweise 12 im Vorverkauf.
Und nach dem Konzert ist Schluss?
Ach woher. Danach ist Schwoof – wie früher. Zu aktueller Musik, aber auch zu Musik aus den 1970er und 1980er Jahren. Da ist nur noch Party.
Wer legt auf?
DJ Ramazotti, das bin ich selbst (lacht). Der macht geile Musik für jung gebliebene Ü-Vierziger – oder auch Ü-Sechziger. Wo finden denn Leute in dem Alter noch eine Disco, in die sie gehen können, ohne ausgelacht zu werden?