Es dürfte wenig geeignetere Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen geben als das bisherige IBM-Schulungszentrum in Herrenberg. Trotzdem muss die Unterbringung von rund 1000 Flüchtlingen von allen Seiten gut geplant werden.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Herrenberg - Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die Immobilie ist optimal. Rund 24 000 Quadratmeter umfasst das IBM-Schulungszentrum am Fichtenberg. Es muss natürlich umgebaut werden. Aber an der Architektur werden die Pläne der Landesregierung, an der Stelle eine Erstaufnahmestelle einzurichten, nicht scheitern. Der Hoffnung, dass der Eigentümer einen praktikableren Mieter als ein Ministerium findet, sollte sich jedenfalls kein Herrenberger hingeben.

 

Frühe Transparenz ist geboten

Das zeigt auch die Reaktion der Stadtverwaltung: Sie fordert schon in diesem frühem Stadium der Verhandlungen vehement Transparenz und Mitbestimmung bei dem Projekt. Sie tut gut daran, denn die Flüchtlingsströme überfluten das Land derart, dass es in anderen Erstaufnahmestellen zu untragbaren Zuständen gekommen ist.

Es gibt kein gutes Gegenargument

Deshalb sind neue Standorte gefragt, und deshalb muss sich eine Stadt wie Herrenberg der Aufgabe stellen. Es gibt kein Argument gegen eine solche Einrichtung – außer Ausländerfeindlichkeit. Die fast absolute Mehrheit der Flüchtlinge wird sich korrekt verhalten. Ein paar Abweichler können aber für große Probleme sorgen. Immerhin können an anderen Standorten gesammelte Erfahrungen von Anfang an umgesetzt werden. Und die Stadtverwaltung bringt sich gegenüber der Landesregierung schon frühzeitig entsprechend fordernd in Position.

Das sind optimale Startbedingungen für einen optimalen Standort.