Dabei ist die Angelegenheit Wasser auf die Mühlen der Opposition. Denn Mäuser ist ein enger Vertrauter Hundts – und so werden Seemann und seine Gefolgsleute den Kandidaten wahrscheinlich als Erfüllungsgehilfen seines alten und neuen Chefs betrachten. Die Kritik dürfte darauf abzielen, dass durch diese Rochade die Machtfülle von Hundt noch größer würde. Mäuser selbst will sich dazu nicht äußern. „Ich unterliege der Schweigepflicht und gebe kein Statement ab“, sagt er nur.

 

Mit Befremden dürfte auch der Manager Fredi Bobic reagieren – nicht wegen Mäuser, sondern weil der Aufsichtsrat außerdem überlegt, einen Beirat mit Fußballkompetenz zu gründen. Angedacht ist, dafür drei Personen zu bestellen. Doch damit würde die Arbeit von Bobic eher erschwert. Wie beispielsweise soll in diesem schnelllebigen Geschäft ein Transfer vollzogen werden, wenn zuerst die Meinungen von mehreren Fachleuten eingeholt werden müssten? Selbst wenn sie deckungsgleich sind, dürfte das die Sache zu lange verzögern. Zudem würde ein solcher Expertenkreis die Autorität von Bobic untergraben. Kolportiert wurde, dass Karl Allgöwer, Guido Buchwald und Jens Lehmann in diesem Beirat sitzen sollen. Aber das ist allem Anschein nach ein haltloses Gerücht. „Ich weiß definitiv von nichts“, sagt Allgöwer – genau wie Buchwald übrigens.