Der Wandel im Stuttgarter Handel geht mit rasanter Geschwindigkeit voran. Die Lücke, die der Buchhändler Hugendubel im kommenden Frühjahr hinterlassen wird, will die polnische Modekette Reserved schließen. Das ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.

 

Aus Sicht von Ines Aufrecht heißt einer der wichtigsten Trends im Einzelhandel Filialisierung: „Das bildet das Konsumverhalten der Menschen ab“, sagt die Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. Angesprochen auf das neue Konzept an der Königstraße sagt Aufrecht: „Es wäre falsch, darüber zu klagen, wenn Frequenzbringer aus dem Milaneo nun auch in die Innenstadt ziehen.“ Auch hier sei es wichtig, möglichst viele Menschen anzusprechen.

Die Händler in der Innenstadt bedauern diese Entwicklung hingegen: „Hugendubel ist ein Qualitätsgeschäft und hat ein entsprechendes Publikum angesprochen“, sagt Mattias Mußler, der Sprecher der Stuttgarter Traditionsgeschäfte. „Die Ansiedlung eines weiteren beliebigen Modelabels fördert hingegen die Uniformität der Stadt.“ Dadurch gehe der City ein Stück Vielfältigkeit verloren, sagt er und fügt an: „Ich hoffe, dass die Firma schnell wieder eine neue Fläche in Stuttgart findet.“