Der Bund hat dem Millionenprojekt jetzt offiziell zugestimmt. Mit dem Ausbau der Autobahn könnte im Jahr 2018 begonnen werden. Dazu gehören auch die Pläne, einen Deckel über die dann sechsspurige Straße zwischen Sindelfingen und Böblingen zu machen.

Berlin - Angekündigt hat der Bund seine Zustimmung für den sechsspurigen Ausbau der A 81 zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb mehrfach. Doch der dafür erforderliche Gesehenvermerk aus Berlin ließ auf sich warten. Jetzt ist er da. Das Landesverkehrsministerium wolle das Planfeststellungsverfahren im März oder April 2016 einleiten, teilte der Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) umgehend mit. Die weitere Planung könnte dann im Jahr 2017 fertig sein. Klappt das, könne 2018 mit dem Ausbau begonnen werden. Diesen Zeitplan hatte Winfried Hermann bei einem Vororttermin in Böblingen vor etwa sechs Wochen skizziert.

 

Ein 7,1 Kilometer langes Stück der A 81

Normalerweise kann das Land mit den Planungen erst beginnen, wenn der Bund als Bauherr der Autobahnen sein Plazet mit dem Gesehenvermerk gegeben hat. Weil der Ausbau des 7,1 Kilometer langen Autobahnabschnitts aber für die Region ein so wichtiges Projekt sei, wie Hermann sagt, hatte er schon vor Wochen auch ohne grünes Licht aus Berlin das Regierungspräsidium angewiesen, mit den weiteren Planungsschritten zu beginnen.

Parallel dazu müssen aber noch ein paar Punkte geklärt werden. So hat das Land vorgeschlagen, ein paar ältere Brücken nicht zu verbeitern, sondern abzureißen und durch neue zu ersetzen. Der Bund will nach Angaben des Landesverkehrministeriums die Wirtschaftlichkeit dieses Vorgehens belegt haben. Auch haben die Berliner noch Fragen zur Reduzierung der Bauzeit des geplanten Lärmschutzdeckels.

Zwischen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb

Die stark befahrene Strecke zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb ist bislang vierspurig. Sie soll auf sechs Spuren erweitert werden. Dafür setzt der Bund 161 Millionen Euro an. Dazu kommen noch die Kosten für den 850 Meter langen Deckel. Diese werden auf insgesamt 69 Millionen Euro geschätzt. 400 Meter des 850 Meter langen Bauwerks trägt der Bund. Dafür werden 32 Millionen Euro veranschlagt. Außerdem möchte sich das Land mit 14,5 Millionen Euro beteiligen. Den Rest wollen sich der Kreis und die Städte Böblingen und Sindelfingen zu gleichen Teilen tragen. „Wir gehen davon aus, dass die gemeinsame Finanzierungsvereinbarung zeitnah unterzeichnet werden kann“, sagt der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer. Der Ausbau der A 81 sei im Interesse des Wirtschaftsstandorts und der vom Lärm geplagten Anwohner, betont der Sindelfinger Rathauschef.