Bund und Land bekennen sich zum sechsspurigen Ausbau der Autobahn A6 und wollen die Planungen vorantreiben.

Heilbronn - Zum ersten Mal ist es den Vertretern der Region zusammen mit dem Heilbronner OB Helmut Himmelsbach gelungen, ein Gespräch mit Spitzenvertretern des Bundes und des Landes zum Thema A-6-Ausbau zu führen: Sowohl der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Scheuer vom Bundesverkehrsministerium als auch Ministerialdirektor Bernhard Bauer vom Landesverkehrsministerium bekräftigten, dass an dem dringenden Bedarf eines sechsspurigen Ausbaus vom Weinsberger Kreuz bis zur bayerischen Landesgrenze kein Zweifel bestünde. Die einzige Chance für einen zügigen Ausbau biete jedoch eine private Finanzierungslösung, lautete der Tenor aller Beteiligten.

Die Vertreter der Kommunen, Landkreise, Region und der Wirtschaft aus Heilbronn-Franken wiesen erneut darauf hin, dass die A6 als Transeuropa-Magistrale die Strecke mit dem größten Lastwagenanteil in der Bundesrepublik sei. Alle Beteiligten werden sich daher auch dafür einsetzen, dass auch der letzte Abschnitt von Kupferzell bis zur Landesgrenze in den vordringlichen Bedarf des nächsten Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wird, der 2014/2015 beschlossen wird. Das Land wird nach Worten von Ministerialrat Bauer alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Planungen so schnell wie möglich voranzubringen.

Frühestens ab 2018


Als nächsten Schritt werden die Regional- und Unternehmensvertreter an Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Landesverkehrsministerin Tanja Gönner schreiben. Es wird erwartet, dass Minister Ramsauer bei einer Podiumsdiskussion der Industrie- und Handelskammer der Region Heilbronn-Franken am 2. März eine klare Botschaft im Gepäck hat. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl (CDU), der das Treffen mit Scheuer initiiert hatte, freute sich über die ergebnisorientierte Gesprächsrunde. Es sei schon ein großer Erfolg, wenn sowohl der Bund als auch das Land den restlichen Abschnitt in den vordringlichen Bedarf nehmen wollen. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, Thomas Philippiak, verdeutlichte, dass es bis zum Abschluss der Planfeststellungsverfahren, voraussichtlich bis 2018, gelingen müsse, ein Modell öffentlich-privater Partnerschaft auf den Weg zu bringen, damit sofort nach Herstellung der Baureife mit dem Ausbau begonnen werden kann.

Für den Heilbronner Landrat Detlef Piepenburg ist klar, dass es eine politische Entscheidung geben muss. "Bund und Land müssen alles dafür tun, dass die prosperierende Region eine Zukunft hat", sagte er. Für den Automobilkonzern Audi sei es eine zentrale Standortfrage, dass der Zuliefererverkehr gerade aus dem Osten gewährleistet und zeitlich kalkulierbar sei, erklärte der Leiter der Logistik in Neckarsulm, Dieter Braun: "Jede Verzögerung durch Staus gefährdet die Produktion und damit Arbeitsplätze."