Eine neue Fotoausstellung zeigt das Areal, auf dem das Markthaus steht, vor, während und nach dem Bau des Gebäudes. Zur Eröffnung kamen auch der Markthausinvestor Michael G. Warbanoff und sein Sohn Mark G. Warbanoff.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Jetzt benennen die den Platz nach einer Spelunke!“ Gerhard Wurster, im November 2005 CDU-Stadrat, kann es nicht fassen. Soeben hat der Gemeinderat nach zwei Abstimmungsrunden dem Innenhof des neuen Markthauses den Namen Adlerplatz zugedacht. Der Adler, das war einmal ein Winnender Gasthaus, ehedem eine gute Adresse. In seinen letzten Jahrzehnten wurde das Lokal das, was Wurster gesagt hatte: eine abgewrackte Spelunke. Von „Schandfleck“ schrieb die Lokalzeitung, wenn es mal wieder um das Eck zwischen Markt- und Viehmarktplatz ging. Wer das ruinenartige Haus nicht mehr aus eigener Anschauung kennt, kann sich jetzt in der Galerie für Fotografie und Technik im Rathaus eines machen. In der neuen Fotoausstellung zeigen Martin Fischer, Helmut Weber und Werner Heincke – der damals als CDU-Stadtrat neben Gerhard Wurster saß – Aufnahmen aus Zeiten, als das Markthaus und der Neubau der Kreissparkasse Zukunftsmusik waren.

 

Fast 1000 Besucher seit Eröffnung der Galerie

„Die Kreissparkasse konnten wir als Sponsor gewinnen“, verriet Heincke währende der Ausstellungseröffnung. Seit Eröffnung der Galerie konnten bereits fast 1000 Besucher in den Räumen begrüßt werden. Die Ausstellungen mit Fotos aus Winnenden sind beliebt. „Bei den nächsten soll die Bevölkerung mehr mit einbezogen werden“, kündigte Werner Heincke an.

Am Montag waren unter den Gästen neben dem Bürgermeister Norbert Sailer und dem früheren OB Karl-Heinrich Lebherz auch Michael G. Warbanoff und sein Sohn Mark, die Investoren, die das Markthaus ermöglichten. Nunmehr errichten Vater und Sohn in Fellbach den 107 Meter hohen Wohnturm namens Gewa-Tower.

Neben dem Markthaus baute die Kreissparkasse Waiblingen einen Neubau für ihre Filialdirektion am Winnender Marktplatz. In der Ausstellung kann man nun den Zustand vor den Bauarbeiten sehen, den Abriss einiger alten Häuser – wie dem leer stehenden Adler – und die Arbeiten über die gesamte Bauzeit. Werner Heincke hatte es übrigens nicht weit zur Baustelle: sein Fotogeschäft an der Marktstraße lag unmittelbar daneben.

Markthaus-Investor besucht Ausstellungseröffnung

Im Jahr 2006 ist das Markthaus eröffnet worden, ein Projekt, das über viele Jahre hinweg als Dauerbrenner auf der Gemeinderatsagenda zu finden war. Immer wieder stand der Plan kurz vor der Realisierung, mit einem Laden-, Büro- und Wohnkomplex mehr Frequenz in die schöne Fußgängerzone zu bringen. An Stelle des „Adlerareals“, eines brach liegenden öden Platzes im Herzen der Stadt, sollten schicke Läden und Cafés entstehen und Einkaufsbummler in die Fußgängerzone locken.

Doch immer wieder musste das Markthaus mangels Geld oder mangels geeigneten Investors verschoben werden, bis im Sommer 2004 mit Michael G. Warbanoff quasi um fünf nach zwölf ein Bauherr gefunden wurde.

In jenem Sommer hatte man die Pläne eigentlich schon für weitere Jahre ad acta gelegt. Ein potenzieller Investor war abgesprungen. „Das war ein schönes Projekt und es funktioniert so, wie es sich die Stadt und wir gedacht haben“, sagt Warbanoff, als er sich die Bilder anschaut. Tatsächlich ist bei schönem Wetter die Fußgängerzone durch die Läden im Markthaus ein so belebter wie beliebter Treff geworden.