Acht Freizeitkünstler aus der Gemeinde stellen in der Stephanuskirche in Stuttgart-Giebel aus. Die Besucher finden sich zwischen Acryl, Buntglas, Keramik, Schwarz-Weiß-Aufnahmen und Tusche wieder.

Weilimdorf - Alles neu macht der Mai, heißt es. In der evangelischen Stephanuskirche in Giebel stimmt das auf jeden Fall: Dort stellen derzeit acht Gemeindeglieder – vom Autodidakten bis zur Kunsttherapeutin – aus und sorgen für frischen Wind und neue Raumeindrücke. Geht es nach dem Organisatorenteam um Pfarrer Christian Löw, könnte es bald weitere Kulturveranstaltungen im Gotteshaus geben. Die Macher der Ausstellung sind auf jeden Fall zufrieden: Jutta Dünkel-Mutschler, Vorsitzende des Kirchengemeinderates freut sich bei jedem Betreten der Kirche über den erfrischend neuen Raumeindruck. Jörn Alter hat zu jedem der Ausstellenden Hintergrundinformationen parat und kann sich an den Bildern kaum satt sehen. Und Mesner Johann Scheiber ist sichtlich stolz auf das eigens angebrachte neue Hängesystem und hat überdies einen Künstlerbriefkasten eingerichtet: Wer Kontakt mit den Ausstellenden aufnehmen will, hinterlässt eine Nachricht im umfunktionierten Schuhkarton.

 

Kunst nicht nur für die bekannten Kirchengänger

Kunst von allen und für alle, so lässt sich im Grunde umschreiben, was nun die Wände der Stephanuskirche ziert. Die Idee dazu hatte der Gemeindepfarrer Christian Löw: „Es wäre schön, wenn die Ausstellung dazu beiträgt, auch solche Menschen in die Stephanuskirche zu bringen, die sich sonst nicht zu den Kirchgängern zählen.” Nach einem Aufruf im Gemeindebrief bekundeten acht Freizeitkünstler ihr Interesse an einer gemeinsamen Werkschau – vom Autodidakten bis zur Kunsttherapeutin. Und bilden nun auch die Vielfalt der Kirchengemeinde ab.

Zwischen Acryl, Buntglas, Keramiken und Tusche

Ein sicheres Händchen bewiesen die Beteiligten bei der Hängung der Bilder – so viele unterschiedliche Stile, Techniken und Formate unter einen Hut zu bringen, ist kein leichtes Unterfangen. Jetzt aber korrespondieren die farbenfrohen Acrylbilder von Stefan Frank mit den Buntglasfenstern der Kirche. Helga Tietzes Keramiken haben einen Platz auf der Balustrade gefunden. Die digital verfremdeten Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Gerd Rodriguez kommen optimal auf dem Grau des Wandfrieses zur Geltung. Im Sammelrahmen präsentiert Gabriele Quandt verschiedene Techniken, während die Tuschemalereien von Daniela Bez, die Musikbilder von Elke Müller und die Aquarelle von Ingeborg Aichele dazu einladen, ganz genau hinzusehen. Die großen Formate von John Luten hingegen wirken auch aus der Ferne, über die Kirchenbänke hinweg.

Pfarrer Löw schwebt indes noch eine weitere Belebung des Gemeindelebens mit den Mitteln der Kunst vor: Bereits angedacht ist eine Reihe von Konzerten: Das nächste soll im September stattfinden. Und das Organisatorenteam ist sich bereits einig, dass diese erste Werkschau ein echter Gewinn für die Gemeinde ist. „Es hängt nun von der Beteiligung an der Finissage ab“, sagt Jutta Dünkel-Mutschler mit Blick auf weitere mögliche Ausstellungen im Gotteshaus. Die Chancen stünden gut.

Weitere Informationen:

Die Werkschau
ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr in der Stephanuskirche, Giebelstraße 30, zu sehen sowie sonntags nach dem Gottesdienst. Außerhalb dieser Zeiten ist eine Besichtigung auch nach telefonischer Absprache unter 86 51 89 möglich. Am letzten Ausstellungstag, am Sonntag,7. Juni, ist überdies um 15 Uhr eine Finissage geplant.