Die Theodor-Heuss-Stiftung hat ihre gleichnamige Medaille an die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan verliehen - erstmals an eine aus politischen Gründen abwesende Preisträgerin.

Stuttgart - Die Theodor-Heuss-Stiftung hat am Samstag eine ihre gleichnamige Medaille an die türkische Schriftstellerin Asli Erdogan verliehen - erstmals an eine aus politischen Gründen abwesende Preisträgerin. Die in der Türkei wegen Terrorvorwürfen angeklagte Autorin durfte das Land nicht verlassen. Bei der Feier wurde eine Videobotschaft von ihr gezeigt.

 

Mit der nach dem ersten Bundespräsidenten Heuss (FDP/1884-1963) benannten Medaille werden Menschen geehrt, die sich für die demokratische Öffentlichkeit engagiert haben. Erdogan hat in ihren Texten Gewalt gegen Frauen und die Repression von Kurden in der Türkei angeprangert. Die Medaille soll ihr zugeschickt werden.

Weitere Medaillen erhielten der SPD-Politiker Patrick Dahlemann aus Mecklenburg-Vorpommern für sein Engagement gegen die NPD, der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, für seine Krisenkommunikation während des Münchner Amoklaufs sowie die Journalistin Dunja Hayali. Mit dem Theodor-Heuss-Preis wurde zudem der britische Historiker Timothy Garton Ash geehrt, der sich in seinem Buch „Redefreiheit“ mit der Meinungsfreiheit in der vernetzten Welt beschäftigt hat.