Um noch besser auf die Wünsche der chinesischen Kunden eingehen zu können, hat Daimler jetzt in Peking ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet, in dem mehrere über die Stadt verteilte Büros und Werkstätten zusammengefasst wurden. An den Wänden hängen großformatige schwarz-weiße Bilder aus der Historie der Marke Mercedes-Benz. Wer Klaus Mannsperger besucht, der hier der Chef ist, kommt in dem modernen Gebäude mit einer Fassade aus Glas an Konferenzräumen vorbei, die „Untertürkheim“ oder „Nabern“ heißen. Durch eine gläserne Sicherheitsschleuse, deren Drehtür sich nur mit kräftigem Druck bewegen lässt, kommt man in das Büro von Mannsperger, der vor seinem Einsatz in Peking für Daimler auch schon in Brasilien sowie in Südafrika arbeitete. Anfang 2007 ist er mit seiner Frau nach China umgezogen, als einer der ersten Entwickler hier. Sein Auslandsvertrag läuft noch bis nächstes Jahr. Dann will er wieder zurück in die Heimat. Mannsperger fühlt sich hier wohl, wie er sagt. „Man muss offen sein und in die Kultur eintauchen, wissen und akzeptieren, dass China anders ist“, meint der Daimler-Manager und fügt hinzu: „Wenn man auf der Klaviatur der lokalen Kultur spielen kann, dann ist man auch hier in der Lage, seine eigenen Ziele umzusetzen.“

 

Der Fond eines Autos habe für die Chinesen einen viel größeren Stellenwert als bei europäischen Kunden, erläutert der 51-jährige Maschinenbau-Ingenieur, der in Esslingen studiert hat. „Die Chinesen lieben eine luxuriöse und repräsentative Fondgestaltung“, erzählt Mannsperger und nennt dafür drei Gründe: Chinesen lassen sich gerne von einem Chauffeur fahren und nehmen dann hinten Platz. Zudem habe die Familie einen hohen Stellenwert und Eltern oder Großeltern machen es sich bei Ausflügen gerne auf der Rückbank gemütlich, die weich wie ein Sofa sein darf. Zudem lassen Firmen Geschäftspartner abholen. All dies hat zur Folge, dass Autos mit verlängertem Radstand, die einen geräumigen Fond bieten, sehr beliebt sind. Gefragt seien im hinteren Wagenteil auch spezielle Ausstattungsvarianten wie etwa Steckdosen oder Spiegel im Wagenhimmel, mit dem man beispielsweise vor einem Termin den korrekten Sitz der Krawatte überprüfen kann. Auch dunkle Scheiben und Rollos, die „privacy“, also Privatsphäre schaffen, sind gefragt.

Die chinesische Kultur soll in die Gestaltung einfließen

Mannspergers Mannschaft kümmert sich unter anderem auch um die speziellen Internetwünsche der Kunden in China, die im Schnitt 20 Jahre jünger sind als in Europa, passt die Motoren an die schlechtere Kraftstoffqualität an, macht Testfahrten in Nordchina, wo es im Winter bitterkalt ist, auf der Ferieninsel Hainan, wo das Thermometer auf 40 Grad klettern kann sowie auf Bergstraßen in 5000 Meter Höhe. Zudem werden lokale Lieferanten für die in China produzierten Wagen gesucht. Je nach Modell kämen heute 60 bis 70 Prozent der Teile von chinesischen Zulieferern.

Bis Ende nächsten Jahres sollen in dem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum 500 Mitarbeiter beschäftigt sein, derzeit sind es mehr als 350. Vier von fünf Beschäftigten sind Chinesen.

Zum neuen Standort in Peking gehört auch ein topmodern ausgestattetes Design-Center. Auf einem riesigen Bildschirm können hier die Designer wie auf einer elektronischen Pinnwand ihre neuesten Zeichnungen präsentieren und mit den Kollegen diskutieren. An einer Wand hängen verschiedene Leder, daneben Bilder von traditionellen chinesischen Gebäuden, Farben, Mustern. „Leder, Seide, Holz, Grafik. Das ist sehr inspirierend“, erläutert Olivier Boulay, der Leiter des Design-Centers, das Ziel, dass die chinesische Kultur in die Gestaltung der Fahrzeuge einfließen soll.

Der Fond des Wagens spielt in China eine große Rolle

Um noch besser auf die Wünsche der chinesischen Kunden eingehen zu können, hat Daimler jetzt in Peking ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet, in dem mehrere über die Stadt verteilte Büros und Werkstätten zusammengefasst wurden. An den Wänden hängen großformatige schwarz-weiße Bilder aus der Historie der Marke Mercedes-Benz. Wer Klaus Mannsperger besucht, der hier der Chef ist, kommt in dem modernen Gebäude mit einer Fassade aus Glas an Konferenzräumen vorbei, die „Untertürkheim“ oder „Nabern“ heißen. Durch eine gläserne Sicherheitsschleuse, deren Drehtür sich nur mit kräftigem Druck bewegen lässt, kommt man in das Büro von Mannsperger, der vor seinem Einsatz in Peking für Daimler auch schon in Brasilien sowie in Südafrika arbeitete. Anfang 2007 ist er mit seiner Frau nach China umgezogen, als einer der ersten Entwickler hier. Sein Auslandsvertrag läuft noch bis nächstes Jahr. Dann will er wieder zurück in die Heimat. Mannsperger fühlt sich hier wohl, wie er sagt. „Man muss offen sein und in die Kultur eintauchen, wissen und akzeptieren, dass China anders ist“, meint der Daimler-Manager und fügt hinzu: „Wenn man auf der Klaviatur der lokalen Kultur spielen kann, dann ist man auch hier in der Lage, seine eigenen Ziele umzusetzen.“

Der Fond eines Autos habe für die Chinesen einen viel größeren Stellenwert als bei europäischen Kunden, erläutert der 51-jährige Maschinenbau-Ingenieur, der in Esslingen studiert hat. „Die Chinesen lieben eine luxuriöse und repräsentative Fondgestaltung“, erzählt Mannsperger und nennt dafür drei Gründe: Chinesen lassen sich gerne von einem Chauffeur fahren und nehmen dann hinten Platz. Zudem habe die Familie einen hohen Stellenwert und Eltern oder Großeltern machen es sich bei Ausflügen gerne auf der Rückbank gemütlich, die weich wie ein Sofa sein darf. Zudem lassen Firmen Geschäftspartner abholen. All dies hat zur Folge, dass Autos mit verlängertem Radstand, die einen geräumigen Fond bieten, sehr beliebt sind. Gefragt seien im hinteren Wagenteil auch spezielle Ausstattungsvarianten wie etwa Steckdosen oder Spiegel im Wagenhimmel, mit dem man beispielsweise vor einem Termin den korrekten Sitz der Krawatte überprüfen kann. Auch dunkle Scheiben und Rollos, die „privacy“, also Privatsphäre schaffen, sind gefragt.

Die chinesische Kultur soll in die Gestaltung einfließen

Mannspergers Mannschaft kümmert sich unter anderem auch um die speziellen Internetwünsche der Kunden in China, die im Schnitt 20 Jahre jünger sind als in Europa, passt die Motoren an die schlechtere Kraftstoffqualität an, macht Testfahrten in Nordchina, wo es im Winter bitterkalt ist, auf der Ferieninsel Hainan, wo das Thermometer auf 40 Grad klettern kann sowie auf Bergstraßen in 5000 Meter Höhe. Zudem werden lokale Lieferanten für die in China produzierten Wagen gesucht. Je nach Modell kämen heute 60 bis 70 Prozent der Teile von chinesischen Zulieferern.

Bis Ende nächsten Jahres sollen in dem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum 500 Mitarbeiter beschäftigt sein, derzeit sind es mehr als 350. Vier von fünf Beschäftigten sind Chinesen.

Zum neuen Standort in Peking gehört auch ein topmodern ausgestattetes Design-Center. Auf einem riesigen Bildschirm können hier die Designer wie auf einer elektronischen Pinnwand ihre neuesten Zeichnungen präsentieren und mit den Kollegen diskutieren. An einer Wand hängen verschiedene Leder, daneben Bilder von traditionellen chinesischen Gebäuden, Farben, Mustern. „Leder, Seide, Holz, Grafik. Das ist sehr inspirierend“, erläutert Olivier Boulay, der Leiter des Design-Centers, das Ziel, dass die chinesische Kultur in die Gestaltung der Fahrzeuge einfließen soll.

Statt eines Kühlergrills hat das Auto ein Display

Im fast 40 Meter langen Studio hängen in Peking große verschiebbare Spiegel an einer Wand. An der gegenüberliegenden Längsseite befindet sich eine Galerie, von der aus man die Autos von oben begutachten kann. Hier steht die Fahrzeugstudie G-Code, der erste Mercedes, der federführend in Peking gestaltet wurde. Die futuristische Studie soll den Lifestyle der jungen, urbanen Generation in China aufgreifen, die ebenso ständig am Handy hängt wie die Gleichaltrigen in Europa. Statt eines Kühlergrills hat der sportliche Wagen, eine Mischung aus Geländewagen und Coupe an der Front ein Display, das den Betriebszustand anzeigt: Ist der G-Code geparkt, signalisiert ein pulsierendes Licht den Ruhezustand, fährt der Wagen mit Hybridantrieb rein elektrisch, erstrahlen die digitalen Miniatursterne im Kühlergrill blau und laufen vom äußeren Rand des Displays nach innen. Dadurch entsteht der optische Eindruck eines sich permanent öffnenden Tunnels in der Fahrzeugfront. Beim sportlichen Fahrmodus wechselt die Farbe auf rot. Ungewöhnlich ist auch der Innenraum. Das Lenkrad fährt erst vor dem Start aus dem Armaturenbrett heraus, was das Einsteigen erleichtert, die Sitze verfügen über 3D-Bodyscanner, die unter anderem überwachen, ob Muskeln sich verspannen und dann automatisch Massageprogramme zur Entspannung starten. Die Studie ist Zukunftsmusik und soll zeigen, wieviel Kreativität in der neuen Mannschaft steckt.

Mindestens ebenso exotisch wie der G-Code ist der Stream One, ein windschnittiges Gefährt mit zwei Sitzen hintereinander, das wie ein Rennwagen aussieht, aber in jedem Rad einen Elektroantrieb hat und in der Spitze 80 Kilometer in der Stunde schafft. Es sei darum gegangen, einen sparsamen Wagen für Pendler zu entwerfen, der kein Verzichtmobil ist. Und das sei dabei herausgekommen. „Wir hatten viel Spaß“, berichtet der Chef des Design-Centers augenzwinkernd.