Dilemma
Wenn die Geländewagen mit ihrem überproportional hohen Spritverbrauch einen immer größeren Marktanteil erreichen, dann wird es für die Hersteller immer schwerer die von der EU vorgegebenen Klimaschutzziele zu erreichen. Bis 2020 sollen Neuwagen in Europa statt heute sechs Liter im Durchschnitt vier Liter je 100 Kilometer schlucken und damit statt 130 Gramm noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Nach Experteneinschätzung könnte das bei einem Geländewagen-Marktanteil von 15 Prozent gerade noch erreichbar sein. Diese Marke wurde in Deutschland allerdings schon 2012 überschritten. Bei dem prognostizierten Marktanteil von etwa 30 Prozent bis 2020, wie ihn zum Beispiel das CAR-Institut des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer schätzt, ist das nach Ansicht von Fachleuten mit der aktuellen Technik nicht zu schaffen.

 

Gegenstrategie
Die Autoindustrie reagiert mit einer Dreifach-Strategie auf die Herausforderung. Schritt eins: der Kompakt-SUV; der Geländewagen schrumpft, nicht nur der Motor. Außerhalbder Oberklasse lockt Opel mit dem Mokka, Ford mit dem Ecosport und Mini mit dem Paceman. Schritt zwei: den eckigen und hochgebauten Geländewagen werden schlanke, tiefergelegte SUV-Coupés mit niedrigerem Luftwiderstand zur Seite gestellt. Schritt drei: die teure aber spritsparende Hybrid-Technik, die den großen Geländewagen das Spritschlucken mit Hilfe zusätzlicher Elektromotoren abgewöhnen soll.