Die Möhringerin Birte Stährmann hat ihren ersten Roman veröffentlicht und sich damit selbst einen Traum erfüllt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Birte Stährmann liebt Bücher. Sie mag das geschriebene Wort, die Bilder, die beim Lesen im Kopf entstehen, das Eintauchen in eine andere, fremde und vielleicht fantasievolle Welt. Und immer wieder griff sie selbst zur Feder. Schon als Jugendliche brachte sie ihre Gefühle zu Papier. „Gedankengedichte“ nannte sie das. Später gestaltete sie ein paar Jugendseiten für das Flensburger Tageblatt.

 

Doch beruflich wählte Stährmann einen anderen Weg. Sie ist gelernte Krankenschwester und Lehrerin für Pflegeberufe. Seit vielen Jahren ist sie zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising bei der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. „Doch das Schreiben beschäftigte mich immer wieder“, sagt Stährmann. Sie veröffentlichte schon einige Fachbücher und etliche Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften.

Die Idee entstand bereits vor vielen Jahren

Nun ist ihr erster Roman, „Der Duft nach Vanille“, in den Buchhandlungen und im Internet erhältlich. In diesem geht es um den Stuttgarter Bibliothekar Frank Mühe. Sein Leben verläuft in eingefahrenen Bahnen. Da erreicht ihn eine wertvolle Bücherkiste, die Schenkung eines Unbekannten aus dem italienischen Florenz. Als der Bibliothekar die Kiste öffnet, steigt ihm ein vertrauter und doch fremder Geruch in die Nase. Und Erinnerungen werden wach. Frank Mühe begibt sich auf eine Reise in die Toskana, auf die Spur der Bücher und seiner Jugendliebe.

Birte Stährmann hat bereits vor vielen Jahren die Idee für ihren ersten Roman entwickelt. Damals besuchte sie Schreibkurse an der Volkshochschule. „Wir hatten sehr gute Dozenten und lernten das Handwerkszeug“, erinnert sich Stährmann. Die Kursteilnehmer entwickelten Biografien für ihre Figuren und den sprichwörtlichen roten Faden für die Handlung. „Es gibt sicher auch Autoren, die einfach drauf losschreiben und es gibt eben jene, die sehr planerisch vorgehen“, sagt Stährmann und ordnet sich selbst in die zweite Kategorie ein.

Das Recherchematerial füllt einen ganzen Ordner

Dennoch: „Nach einer gewissen Zeit verselbstständigen sich die Figuren. Es macht Spaß, Zeit mit ihnen zu verbringen.“ Sie habe einen fiktiven Roman geschrieben, betont Stährmann. Aber vielleicht finde sich in der ein oder anderen Figur auch ein Mosaikstein einer ihr bekannten Person wieder. Wichtig war Stährmann, dass die Handlung plausibel ist. Darum recherchierte sie viel. Das Material füllt einen ganzen Ordner.

Birte Stährmanns Roman ist bei Tredition erschienen, also in einem Eigenverlag. Sie habe vorher etliche Verlage angeschrieben, aber immer nur „freundliche formale Absagen“ bekommen. „Mir war klar, dass es schwer werden würde. Die Verlage werden von Manuskripten überschwemmt“, gibt Stährmann zu. Einigen Freunden gab sie das Manuskript zum Probelesen. Und sie machten mir Mut, es selbst zu versuchen. Auf der Frankfurter Buchmesse informierte sich Stährmann übers Self-Publishing. Ihr Mann übernahm das Lektorat. Eine befreundete Grafikerin gestaltete den Umschlag. „Weil es ein Eigenverlag ist, bürge ich selbst für die Qualität“, betont sie.

Ein weiterer Roman ist bereits geplant

Die Hobbyautorin will weitermachen und recherchiert für ihren zweiten Roman. „Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, beginnt in den 1950er-Jahren in Stuttgart und führt nach Barcelona. Mehr möchte Stährmann noch nicht verraten. Mit ihrem Buch habe sie zeigen wollen, dass „es im Leben jederzeit möglich ist, noch einmal was anders zu machen und dem Ruf seiner Träume zu folgen“. Ein Stück weit hat auch sie genau das mit ihrer ersten Romanveröffentlichung getan.