Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Bei dem Autozulieferer mit insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro Umsatz (2016) entfallen rund 85 Prozent auf die Abgastechnik – ein Bereich, der noch überproportional wächst. Wegen des Umbruchs zur E-Mobilität muss der Zulieferer aber langfristig umsteuern. E-Autos haben keine Abgasanlage.

 

Das Geschäft mit Heizung und Klimatisierung (Climate Control Systems) – dazu gehören kraftstoffbetriebene Standheizungen, elektrische Zusatzheizungen, Bus-Klimaanlagen und Klimatisierungslösungen für Spezialfahrzeuge – steuert rund 500 Millionen Euro zum Umsatz bei. Der noch junge Geschäftsbereich Automotive Controls (komplexe Elektroniksysteme für die Automobilindustrie), der als Wachstumsträger gilt, macht gut 100 Millionen Euro Umsatz.

Weltweit beschäftigt Eberspächer rund 9000 Mitarbeiter, etwa 46 Prozent davon in Deutschland. Am Stammsitz Esslingen sind es mehr als 1300.

Eberspächer setzt auf werksspezifische Ansätze zu Arbeitszeitmodellen und Vergütung

Während die US-Gewerkschaft dem Eberspächer-Management Einschüchterungskampagnen vorwirft, äußert sich Eberspächer-Manager Peters auf Anfrage nur sehr allgmein und gibt zu Torgelow und Brighton folgendes Statement ab: „Die Eberspächer Gruppe pflegt eine aktive Kommunikation mit den Mitarbeitern und vertritt Unternehmensziele und -ansichten offen. Eberspächer nutzt nach länderspezifischen Regelungen weltweit Betriebsräte oder ähnliche Mitarbeitervertretungsorgane, um die Interessen unserer Mitarbeiter und die unserer Unternehmen vertrauensvoll und zielgerichtet auszubalancieren. Deshalb haben fast alle Standorte der Eberspächer Gruppe spezifische Vereinbarungen mit ihren Mitarbeitern. Denn für wettbewerbs- und zukunftsfähige Standorte sowie sichere Arbeitsplätze sind werksspezifische Ansätze zu Arbeitszeitmodellen und Vergütung besser, als Industrie- und überregionale Flächenvereinbarungen.“

Die Mitarbeiter sehen es offenbar anders. In Brighton hatten die Beschäftigten mit 223 zu 98 Stimmen mit großer Mehrheit für die US-Gewerkschaft UAW gestimmt. Im Übrigen hatten sich auch einige US-Mitarbeiter mit den Mitarbeitern in Torgelow beim Arbeitskampf solidarisiert. Entsprechend sprachen die Arbeitnehmervertreter in den USA auch „von einer geschlossenen Mannschaftsleistung dies- und jenseits des Atlantiks.“

Eberspächer auf einen Blick

Bei dem Autozulieferer mit insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro Umsatz (2016) entfallen rund 85 Prozent auf die Abgastechnik – ein Bereich, der noch überproportional wächst. Wegen des Umbruchs zur E-Mobilität muss der Zulieferer aber langfristig umsteuern. E-Autos haben keine Abgasanlage.

Das Geschäft mit Heizung und Klimatisierung (Climate Control Systems) – dazu gehören kraftstoffbetriebene Standheizungen, elektrische Zusatzheizungen, Bus-Klimaanlagen und Klimatisierungslösungen für Spezialfahrzeuge – steuert rund 500 Millionen Euro zum Umsatz bei. Der noch junge Geschäftsbereich Automotive Controls (komplexe Elektroniksysteme für die Automobilindustrie), der als Wachstumsträger gilt, macht gut 100 Millionen Euro Umsatz.

Weltweit beschäftigt Eberspächer rund 9000 Mitarbeiter, etwa 46 Prozent davon in Deutschland. Am Stammsitz Esslingen sind es mehr als 1300.