Eine Anfang August gegründete Initiative sammelt Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Knapp 800 Unterstützer braucht sie und wird sie, wie es aussieht, auch bekommen. Der Sprecher der Initiative, Gerhard Geschwill sagt, man wolle „nicht mit einem kategorischen Nein dastehen“. Man wisse, dass in Bad Herrenalb etwas geschehen müsse, zwei Nummern kleiner täten es aber auch. Auch Andreas Tockhorn von der BI übt Kritik: „Eine solche Größenordnung übersteigt das Mandat eines Gemeinderats, das ist nicht nur ein Feuerwehrschuppen.“

 

Bürgermeister Norbert Mai vertröstet auf Ende August. Dann will die angeblich in der Schweiz beheimatete Investorengruppe „T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG“ mit einem Architekturbüro aus Biberach eine Pressemappe vorlegen. Wer genau dahintersteckt, weiß man noch nicht. Auch eine 300 Seiten umfassende Machbarkeitsstudie soll vorliegen, die den 18-köpfigen Gemeinderat „ziemlich überzeugt haben soll“. Selbst grüne Räte seien von dem Projekt angetan. Der Immobilienvertreter, der das Projekt im Juli vor Ort erstmals vorstellte, soll jedoch nicht einmal eine Visitenkarte dabeigehabt haben. Eine Anfrage der Lokalpresse wurde vom Bürgermeister weitergereicht, was manchen verwunderte. BI-Sprecher Geschwill sieht es kritisch wie „die Gemeinderäte seit Jahren in großer Harmonie vereint sind“.

Der Landkreis Calw hat Verständnis für alle Seiten

Der Stellvertreter des Landrats in Calw, der Erste Landesbeamte Frank Wiehe, sieht – auf Anfrage – in dem Projekt „sicherlich große Chancen für Bad Herrenalb“, das auch die überregionale Bekanntheit des Tourismusstandorts deutlich steigern könne. Er zeigt auch „großes Verständnis für den Diskussionsbedarf der Bürgerschaft“. Sofern die Stadt das Projekt wolle, werde es vom Landratsamt konstruktiv begleitet. Bereits Mitte August hatte sich Bürgermeister Mai auch offen gezeigt gegenüber einem Bürgerentscheid.