Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Der Plüderhausener See

 

Der Betreiber des Kiosks am Plüderhausener See notiert nicht nur die Temperatur des Gewässers vor der Türe, sondern auch täglich mindestens eine Meldung aus einem beliebten Urlaubsgebiet. An diesem trüben Nachmittag steht auf der Tafel: „Plüderhausener See: Wasser 21,5 Grad, Sylt 16 Grad“. Warum also in die Ferne schweifen? Ein braun gebrannter Mann steigt soeben aus dem See. Eine ältere Dame hat sich gerade wieder angezogen, sie will nach dem Erfrischungsbad heimfahren. Warum sie gerne zu diesem See kommen, wollen die zwei Wiederholungstäter zunächst lieber nicht sagen. Jedes Lob für den tollen See treibe nämlich noch mehr Schwimmer in das ohnehin oft überlaufene Naherholungsgebiet. Dann erzählen sie aber doch: dass manche Schwimmer morgens nur mit dem Bademantel bekleidet im Auto kämen und von Fröschen und Krähen am See. Alles ganz toll. Nur die vielen Wildgänse, die störten. „Die scheißen nämlich alles voll.“

Der Ziegeleisee in Schorndorf