Mobbingvorwürfe - Mit dem gestern vor Gericht geschlossenen Vergleich hat der Bürgermeister Martin König nur vordergründig die Mobbingvorwürfe gegen sich und seine Gemeinde vom Tisch geräumt. Die Gerüchte, die Kommune habe dem Hausmeister über Jahre übel mitgespielt, werden in dem Ort auf dem Schurwald nicht verstummen.

 

Denn: würden die gegen den langjährigen Mitarbeiter in zehn Abmahnungen und einer fristlosen Kündigung unterstellten Verfehlungen tatsächlich zutreffen, hätte es König ja ruhigen Gewissens auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen können. Aber er sagt noch nicht einmal konkret, was dem Mann vorgeworfen wird. Stattdessen handelt er in einem Gütetermin die Zahlung von sage und schreibe rund 70 000 Euro netto aus, um den eigentlich unkündbaren Mann loszuwerden und nicht weiterhin des Mobbings bezichtigt zu werden. Man wird das Gefühl nicht los, es würden Steuergelder verwendet, um das Gewissen des Bürgermeisters zu erleichtern. Wenn der Gemeinderat dem Vergleich zustimmt, ist nur die Auseinandersetzung mit dem Hausmeister zu den Akten gelegt. Die Art der Beilegung und die daraus resultierenden öffentlichen Diskussionen verursachen in der Gemeinde einen nachhaltigen kommunalpolitischen Schaden.