Andere Teams, die in der Bundesliga tabellarisch auf Höhe der Neckar Riesen waren, schaffen den Spagat aus Talentförderung und Abstiegskampf wesentlich besser. So kam beispielsweise der 22-Jährige Konstantin Klein von den Frankfurt Skyliners im Entscheidungsspiel gegen den Abstieg gegen Ludwigsburg 21 Minuten lang zum Einsatz und war mit elf Punkten maßgeblich am Frankfurter Klassenverbleib beteiligt. Dennis Schröder (Jahrgang 1993) von den Phantoms Braunschweig, der jetzt beste Chancen hat in die US-Profiliga NBA zu wechseln, spielte bei den Niedersachsen sogar in der Startformation. „Mir wäre es auch lieber, wenn hier mehr Talente den Sprung schaffen würden“, sagt Alexander Reil, der Vorsitzende der Neckar Riesen. Dafür getan wird vom Verein aber offensichtlich zu wenig.

 

„Das liegt aber auch am System in Deutschland, der Sprung aus der U 19 in die Bundesliga ist zu groß“, sagt der Ludwigsburger Manager Mario Probst, der selbst in der U-18- und U-20-Nationalmannschaft spielte und ebenfalls den großen Durchbruch auf die Bundesligabühne nicht schaffte. Bei der Integration von Talenten in den Bundesligakader sieht auch er Verbesserungsbedarf in Ludwigsburg.

Und die Neckar Riesen sollten sich schnell etwas überlegen. Denn ein ganzer Jahrgang an Toptalenten, der in der kommenden Saison realistische Chancen auf die Deutsche U-19-Meisterschaft gehabt hätte, bricht weg. Es gehen potenzielle Identifikationsfiguren aus Ludwigsburg weg, die den Neckar Riesen in den vergangenen Jahren spürbar gefehlt haben.