Der Ludwigsburger Bundesligist besiegt Tübingen mit 76:65 – auch wegen des neuen Aufbauspielers Mustafa Shakur.

Ludwigsburg - Die MHP Riesen Ludwigsburg haben erstmals ein Derby gegen die Walter Tigers Tübingen für sich entscheiden können. Nach zwei Niederlagen in der Vorsaison gewann der Basketball-Bundesligist am Mittwochabend mit 76:65 (38:31) – nicht zuletzt dank des neuen Aufbauspielers Mustafa Shakur, der sich bei seinem Debüt vor 3604 Zuschauern in der MHP Arena stark präsentierte. „Ich bin sehr zufrieden mit Mustafa. Aber auch als Mannschaft haben wir härter gespielt als zuletzt und deshalb gewonnen“, sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick.

 

Das Startviertel begann für die MHP Riesen gut. Das lag auch am Neuen, Mustafa Shakur. Nach nur 56 Sekunden setzte er seinen Kollegen Adam Waleskowski herrlich mit einem Pass in Szene, Waleskowski schloss den Angriff ab. Auch Shakurs nächste Szene war sehenswert, denn er zog zum Korb, tauchte mit einem Sprung darunter hindurch und verwandelte den Ball rückwärts. Weil Tübingen intensiv verteidigte, gelang es ihnen aber, Schritt zu halten. Ludwigsburgs Center Jon Brockman fand derweil noch nicht so richtig in die Begegnung. Noch nicht.

Distanzwürfe sind die Spezialität der Tübinger

Tübingen erzielte nun drei Dreier in Folge und verkürzte so auf nur einen Zähler Rückstand. Dass die Distanzwürfe eine Spezialität der Tübinger sind, wussten die MHP Riesen, immerhin trafen die Gäste im ersten Saisonspiel 16 davon. Doch zu verhindern waren diese nicht, was der Spannung des Spiels nur gut tat. Ein kurzer Zwischenspurt Ludwigsburgs, dessen Duo Brockman und Huff jetzt aufblühte, brachte eine 38:31-Pausenführung.

Auch danach war Jon Brockman das Zugpferd der MHP Riesen. Nicht unbedingt als Punktesammler. Aber dafür war er in der Defensive umso stärker, fischte alleine im dritten Spielabschnitt zehn Rebounds ab und verhinderte damit zweite Wurfchancen der Gäste. So kam der zweistellige Vorsprung schnell zustande. Auch Spielmacher Shakur überzeugte weiter, übernahm Verantwortung und verteilte Vorlage um Vorlage. Und der Vorsprung wuchs. Die Gäste trafen keine Dreier mehr, versuchten es aber auch gar nicht mehr.

Plötzlich wachen die Tübinger noch einmal auf

Viel schienen die Tigers nicht mehr entgegenzusetzen haben – bis dann Routinier Aleksandar Nadjfeji mit einem der weiten Würfe traf und die Tübinger damit erweckte. Plötzlich klappte bei ihnen alles – und bei Ludwigsburg nichts mehr. Auf drei Punkte kamen die Gäste heran, drei Minuten vor Ende. Jetzt hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Dann kam Brockman: Das Kraftpaket sorgte erst für einen weiteren Defensivrebound und verwandelte dann vorentscheidend einen Korb, obwohl er dabei gefoult wurde. Damit krönte er seine Leistung, bei der er mit 19 Punkten und 18 Rebounds alle überragte. Nach einem nicht ganz glücklichen ersten Viertel entschied er die Partie zum Ende hin fast alleine.

Somit sind die Ludwigsburger mit zwei Siegen in die neue Bundesligasaison gestartet. Das nötige Selbstvertrauen für den Eurocup, der kommende Woche startet, haben sie also schon einmal getankt.