Nach langer Anlaufzeit scheint die Zukunft des Projektes nun gesichert zu sein. Das Rathauscafé soll jeweils 80 Sitzplätze im Innen- und im Außenbereich bekommen.

Stuttgart-Zuffenhausen - Die fast schon unendliche Geschichte des Rathauscafés scheint nun doch zu einem guten Abschluss zu kommen: Am Montag dieser Woche hat Thorsten Gerster Post vom Stuttgarter Baurechtsamt bekommen. In dem Schreiben wird dem Architekten des Ravensburger Büros Gerster und Joschika mitgeteilt, dass für das geplante Café keine Stellplätze nachgewiesen werden müssen, wenn der Bauherr eine Ablösesumme an die Stadt bezahlt. Mit anderen Worten: die wohl letzte große Hürde für die Realisierung des Projektes scheint überwunden. Allerdings traut Gerster dem Frieden nicht ganz. „Ich bin gespannt, was noch alles kommt“, sagt er mit ironischen Unterton. Im Verlauf des Verfahrens sei es immer wieder zu negativen Überraschungen mit der Stadt gekommen. Grundsätzlich hält Gerster das Verhalten der Stuttgarter Verwaltung für „investorenfeindlich“ und sagt: „Solche Vorgänge wären in der freien Wirtschaft nicht denkbar.“

 

Fakt ist: Ende 2009 waren im Bezirksbeirat zum ersten Mal Pläne für ein Café direkt an der künftigen Stadtbahnhaltestelle vor dem Rathaus vorgestellt worden. Dann trat der damalige Investor Michalis Kylakos allerdings den Rückzug an, und die Zukunft des Projektes stand eine Zeit lang in den Sternen. Schließlich fand sich ein neuer Finanzier, und im März 2012 war der Bauantrag eingereicht worden. Dann passierte erst einmal nichts. Es gebe noch Klärungsbedarf, die beteiligten Ämter müssten sich noch abstimmen, hatte es im August seitens des Baurechtsamtes geheißen. Ähnlich lautete die Auskunft im Februar 2013. „Der Bauherr wird noch die eine oder andere Nuss zu knacken haben“, hatte Kirsten Rickes, Leiterin des Baurechtsamtes, sich damals gegenüber der Nord-Rundschau geäußert. Mitte April war dann doch die Baugenehmigung erteilt worden.

„Die Ämter schoben sich die Verantwortung gegenseitig zu“

Die wohl härteste dieser Nüsse dürfte die Parkplatz-Frage gewesen sein. Insgesamt vier Stellplätze müssen für das Rathauscafé nachgewiesen werden. Laut Gerster kam es in diesem Zusammenhang zu einigem Hin und Her in der Verwaltung. „Die Ämter schoben sich die Verantwortung gegenseitig zu“, sagt der Architekt. Es sei zwar von einer Ablöse die Rede gewesen, aber auch davon, dass die benötigten Parkplätze an der Hohenloher Straße zur Verfügung gestellt werden könnten.

Dass die Parkplatzfrage nun geklärt werden konnte, darüber ist Gerster natürlich froh. „Den Rest müsste man auch noch geregelt bekommen“, hofft er. Unter anderem stünden noch gaststättenrechtliche Fragen und das Thema Außenbestuhlung im Pflichtenheft.

Der Architekt rechnet damit, dass im Herbst mit dem Bau begonnen werden kann. Dann werde auch spätestens bekannt gegeben, wer der Investor des Projektes ist. Bislang war darüber noch nichts zu erfahren gewesen. Die Fertigstellung des Rathauscafés, das jeweils 80 Sitzplätze im Innen- und im Außenbereich bekommen soll, ist für Frühjahr 2014 geplant.