Auch der Verband der Beratenden Ingenieure (VBI) bezeichnet die Stimmung aufgrund der jährlichen Konjunkturumfrage unter seinen Mitgliedern - Ingenieurbüros, in denen auch viele Bauingenieure arbeiten - als positiv. Knapp die Hälfte der Befragten nennt den eigenen Auftragsbestand „sehr gut” oder „gut”, ein Drittel als „befriedigend”. Fast zwei Drittel der VBI-Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihren Umsatz steigern oder zumindest halten. „Die unabhängigen Planungsbüros sind gut durch die Wirtschaftskrise gekommen”, so VBI-Hauptgeschäftsführer Klaus Rollenhagen. „Nur ein knappes Drittel hat von den Konjunkturpaketen profitiert. Die Ingenieure haben die Krise also überwiegend durch eigene Anstrengungen bewältigt.”

 

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Bauingenieure und Architekten (die Zahlen werden nicht getrennt ausgewiesen) betrug laut Arbeitsagentur zum Ende des ersten Halbjahres 2010 rund 125.000. Wichtigster Arbeitgeber ist die Bauwirtschaft, gefolgt von Ingenieurbüros und der öffentlichen Hand. Den Beschäftigten standen 5500 gemeldete offene Stellen für Bauingenieure und 3500 arbeitslose Bauingenieure gegenüber. Der Adecco-Stellenindex, eine Gesamtschau der Jobanzeigen aus 40 Printmedien, erfasste zwischen März 2010 und Februar 2011 insgesamt mehr als 6000 Stellenanzeigen für Bauingenieure.

Laut Stellenindex hatten nach Wirtschaftssektoren die Bau- und Grundstoffindustrie den größten Bedarf an Bauingenieuren (37 Prozent), gefolgt von öffentlichen Dienstleistern und Beratungsunternehmen (jeweils etwa ein Viertel). Der Rest der Anzeigen verteilte sich hauptsächlich auf den Immobiliensektor, die Fertigungsindustrie und weitere private Dienstleister. Aufgegliedert nach Fachbereichen, für die Bauingenieure gesucht wurden, entfielen rund drei Viertel der Anzeigen auf die drei Bereiche technische Leitung/Projektmanagement, Produktion/Fertigung und Konstruktion.