In den Sommerferien sind Handwerker in mehreren öffentlichen Gebäuden in Filderstadt tätig. Der größte Brocken ist die Sanierung der Fleinsbachrealschule.

Bernhausen - In der Fleinsbachrealschule können sich die Handwerker derzeit austoben. Sie vergrößern Türdurchlässe, schaffen neue Durchbrüche und beseitigen Brandlasten. Die Arbeiter haben Holzwände eingerissen und durch Wände mit Gipskartonplatten ersetzt. Im zweiten Stock haben sie die komplette Deckenverkleidung entfernt. Statt Holz kommt auch dort künftig Gipskarton zum Einsatz.

 

Rund 800 000 Euro kostet die Brandschutzsanierung in der Bernhausener Realschule. Es ist die teuerste Umbaumaßnahme, welche die Stadt während der Sommerferien in Angriff nimmt. Nach Auskunft von Klaus Heim, dem Leiter der Hochbauabteilung, laufen in der schulfreien Zeit noch weitere Projekte: die Brandschutzertüchtigung in der Weilerhauschule in Plattenhardt (Kosten: 450 000 Euro), eine Brandschutzsanierung im Bürgerzentrum Bernhausen (350 000 Euro) und im Haus am Fleinsbach (280 000 Euro) sowie eine Sanierung der Fassade des Eduard-Spranger-Gymnasiums (50 000 Euro).

Feuerfeste Türen und Sicherheitsbeleuchtung

Bei einem Rundgang durch die Fleinsbachrealschule, die Anfang der 60er Jahre gebaut wurde, zeigt Heims Kollegin Katrin Pflug, wie umfangreich die Brandschutzsanierung ist. Mit dem Einbau von Rauchmeldern und Brandschutztüren allein ist es nicht getan. „Um den zweiten Rettungsweg zu gewährleisten, müssen wir sogenannte Bypass-Türen einbauen“, sagt sie. So können die Schüler über die Nachbarräume flüchten, wenn der Flur voller Rauch ist.

In den langen Gängen werden mehrere Brandschutzelemente eingesetzt. Sie haben eine feuerfeste Tür, die im Normalfall geöffnet ist. Wenn Rauch entsteht, schließt sich die Tür automatisch, um ein weiteres Ausbreiten des Rauchs zu verhindern. Die Klassenzimmer erhalten zudem Fenster, die eine Rauchabzugsanlage eingebaut haben.

Eine neue Sicherheitsbeleuchtung bekommt die Realschule auch. Eine Batterieanlage sorge dafür, dass man auch bei Stromausfall den Fluchtweg erkenne, meint die Bauleiterin. Außerdem wird es ein neues Geländer im Treppenhaus geben. „In den Schulbaurichtlinien wird eine Geländerhöhe von 1,10 Meter verlangt“, schildert Pflug. Das jetzige sei nur 90 Zentimeter hoch und lasse sich nicht erhöhen.

Bis zum Ende der Ferien werden die Handwerker laut Pflug fertig sein – bis auf eine Ausnahme: „Es werden noch Malerarbeiten bei laufendem Betrieb gemacht.“

Neue Fernwärmeleitungen

Auch außerhalb des Schulgebäudes wird derzeit gearbeitet. Von der Fleinsbachschule zur Gotthard-Müller-Schule zieht sich ein etwa 100 Meter langer Graben. Für 90 000 Euro ist dort eine neue Trasse für Fernwärmeleitungen entstanden. „Wir haben Ende des vergangenen Jahres ein Leck an der alten Leitung festgestellt“, berichtet Pflug. Wo genau die schadhafte Stelle zwischen den beiden Schulen war, habe man jedoch nicht ermitteln können. Da die alte Leitung, welche die Schulen und die Rundsporthalle vom Gartenhallenbad aus mit Wärme versorgt, ohnehin bereits seit 40 Jahren unter der Erde liegt, hat die Hochbauabteilung entschieden, auf dem Teilstück neue Rohre zu verlegen.

Eine Wasserleitung wurde in einem Zug mit erneuert, zudem wurden Leerrohre gelegt, in die später Datenkabel eingezogen werden können. Damit an der neuen Fernwärmeleitung schadhafte Stellen künftig leichter gefunden werden können, ist diese mit einem Leckage-Ortungsdraht ausgestattet.