Die Änderung des Baurechts im Leinfeldener Quartier Rosenstraße/Bahnhofstraße läuft nicht so glatt wie das die Stadt erwartet hat.

Leinfelden - Auch in einem überschaubaren Gebiet können sich die Interessen von Grundstückseigentümern deutlich unterscheiden. Das wird aktuell am Beispiel des Bebauungsplanänderungsverfahrens Rosenstraße in Leinfelden deutlich. Für das einen halben Hektar große Gebiet sollen künftig zwei Kategorien gelten: An der Rosenstraße bleibt es bei der Einstufung als Wohngebiet. Entlang der Bahnhofstraße und an der Geranienstraße wird von der Stadt für das Bauen künftig ein Mischgebiet festgesetzt, das auch eine gewerbliche Nutzung erlaubt (wir berichteten). So sehen die Vorstellungen der Stadtverwaltung aus. Ob sie sich später auch so in der neuen Ortssatzung wiederfinden werden, wird in dem Verfahren geklärt.

 

Auslöser für die Änderung des seit 1978 geltenden Baurechts sind Erweiterungsabsichten der Firma Systecs Informationssysteme GmbH, die sich vor einigen Jahren an der Ecke Bahnhof-/Geranienstraße niedergelassen hat. Erstmals konkretisiert das Unternehmen nun auf Nachfrage unserer Zeitung seine Pläne zur Standortabsicherung. Man wolle zunächst auf dem Nachbargrundstück an der Bahnhofstraße ein zweites Gebäude errichten, sagt der Geschäftsführer Theodoros Belas. Es werde spiegelbildlich zum bestehenden Bürohaus geplant, mit Anschluss an das bestehende Treppenhaus.

Tiefgarage unter dem Neubau

Der Zeitplan für die Umsetzung der Idee „ist noch offen“, sagt der Systecs-Geschäftsführer. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit etwa 40 Mitarbeiter, „von denen schon heute viele mit der S-Bahn kommen“, sagt Belas. Unter dem Neubau würden sechs Stellplätze in einer Tiefgarage vorgesehen.

Für das zweite Grundstück an der Ecke Geranien-/Rosenstraße gibt es Belas zufolge noch keine konkreten Bauabsichten. Es wird heute als Parkplatz genutzt. Einen Zuwachs an Mitarbeitern stuft er als „nicht problematisch“ für die Nachbarschaft ein.

Unterschiedliche Interessenlagen

Anwohner der Rosenstraße haben freilich am Montag bei einer Informationsveranstaltung der Stadt erklärt, im Gebiet gebe es bereits heute tagsüber einen starken Parkdruck. Die Interessenlagen in dem Gebiet unterscheiden sich stark. Eigentümer von Wohnhäusern wollen nicht von Gewerbebauten „eingekastelt“ werden, andere reklamieren auch an der Rosenstraße für sich ein Recht auf gewerbliche Nutzung, wie sie im Bestand seit Jahrzehnten Praxis sei. An der Bahnhofstraße seien auch Gebäuderiegel denkbar, sagen weitere mit Blick auf das Godel-Projekt gegenüber.