Streiks bei Bahn und Lufthansa machen Reisenden derzeit gehörig zu schaffen. Auch die Kanzlerin hofft auf eine baldige Einigung und setzt auf ein Gesetz zur Tarifeinheit.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setzt angesichts der Streikwellen bei der Bahn und Lufthansa auf eine baldige Verständigung der Tarifparteien. Sie hoffe, „dass diese Konflikte schnell beigelegt werden können“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Montag in Berlin.

 

Aus Sicht der Kanzlerin zeigten die Streiks, „dass es viele gute Gründe gibt, ein Gesetz zur Tarifeinheit zu verabschieden“. Laut Arbeitsministerium soll sich das Bundeskabinett am 3. Dezember mit einem entsprechenden Entwurf befassen. Wirtschaftliche Effekte der Streiks seien vorerst nicht zu beziffern, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.

Erst streikt die GDL, dann Cockpit

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte am Wochenende den Bahnverkehr fast zum Erliegen gebracht. Von Montag an wird die GDL eine siebentägige Streikpause einlegen. Die Gewerkschaft will fünf Prozent mehr Einkommen und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit.

Während im Bahnverkehr langsam wieder Normalität einkehrt, steht im Luftverkehr die nächste Streikaktion an. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat für Dienstag einen zusätzlichen Streik auf den Langstreckenflügen der Lufthansa angekündigt. Der Ausstand soll von 6 Uhr bis 23.59 Uhr dauern, teilte Cockpit am Montagmorgen mit. Ab Montag 13 Uhr bis Dienstag 23.59 Uhr werden auch die Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt.

In dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung. Die Lufthansa will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen - die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.