Release und Kunst ist für Kenner zu einer Marke geworden: Zur Finanzierung ihrer Arbeit verkauft die Drogenberatungsstelle regelmäßig Werke bekannter Künstler – aktuell im Hospitalhof.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Ein Stadtbummel mit Abstecher im Hospitalhof kann an diesem Wochenende lohnend sein, nicht nur für Kunstsammler. Release zeigt und verkauft rund 70 Arbeiten namhafter Künstler und Künstlerinnen, die im Magazin der Drogenberatungs- und Präventionsstelle geschlummert haben. Es sind Restauflagen druckgrafischer Arbeiten aus den großen Ausstellungen jeweils zum Jahresende, aber auch etliche Originale sind dabei. Wer schnell ist, kann zum Beispiel das letzte Exemplar einer Kaltnadelradierung von Markus Lüpertz erstehen. Schwungvolle Krähen in unterschiedlichem Ambiente von Thomas Putze sind jeweils noch einmal zu haben oder eine Serie von grafischen Raumansichten von Ben Willikens sind ebenfalls in der Benefizausstellung. Der Architekt der Calwer Passage, Heinz Kammerer, ist mit zwei gegenständlichen Aquarellen dabei, Otto Herbert Hajek ist mit einem farbenfrohen Siebdruck mit geometrischen Formen vertreten. Auch eine abstrakte Arbeit von Frank Kicherer, der in früheren Jahren für Release Kunstwerke in seiner Werkstatt druckte, steht zum Verkauf. Die Stilrichtungen könnten unterschiedlicher nicht sein und somit ist für jeden Geschmack etwas dabei – zu moderaten Preisen zwischen 180 bis maximal 1200 Euro.

 

Viele Kooperationen mit Künstlern

„Wir haben das Glück, dass wir mittlerweile von älteren Sammlern, die in eine kleine Seniorenwohnung umziehen, Kunstwerke geschenkt bekommen“, berichtet der Release-Geschäftsführer Bernd Klenk. Horst Merkle, Galerist und treuer Kurator der Ausstellungen, betont, dass die verstorbene Künstlerin Sabine Hoffmann, von der ebenfalls mehrere Arbeiten zum Verkauf stehen, ihren Nachlass Release vermacht hat. Merkle, Klenk sowie sein Vorgänger Ulrich Binder haben seit mehr als 25 Jahren ein Netz von Kontakten zu Kunstschaffenden in ganz Deutschland aufgebaut, Kooperationen beim Druck von ganzen Serien sind entstanden und viele Schenkungen haben sie erhalten, um damit die Prävention von Drogenmissbrauch sowie Therapie- und Resozialisierungsprojekte zu finanzieren. Bei der aktuellen Ausstellung geht der Erlös zu gleichen Teilen an Release und an den gastgebenden Hospitalhof für dessen Bildungsarbeit. Auch im Hintergrund des Projekts „Release und Kunst“ gibt es rührige, helfende Hände, so konzipiert seit vielen Jahren Julian Häcker, der selbst freischaffender Künstler ist, zusammen mit Merkle die knifflige Hängung der Werke so unterschiedlicher Stilrichtungen.

Ausstellung: Alle Arbeiten finden sich im online-Katalog „Fundstücke“ mit Preisangaben unter https://www.release-stuttgart.de/release-und-kunst/. Die Ausstellung ist vom 8. bis 12. März im Erdgeschoss des Hospitalhofs (Büchsenstraße 33) jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Vom Team ist außer am 12. März immer ein Ansprechpartner da. Die Vorbesichtigung ist am 8. März ab 14 Uhr möglich. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr.