Bei den Protesten gegen die Teilräumung eines besetzten Hauses in Berlin-Friedrichshain sind 123 Polizisten verletzt worden. Der Berliner Innensenator Henkel spricht von einer „linken Gewaltorgie“.

Berlin - Bei den gewaltsamen Protesten gegen die Teilräumung eines besetzen Hauses in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain sind 123 Polizisten verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag weiter mitteilte, seien bei den Ausschreitungen 86 Demonstranten festgenommen worden. Gegen drei Teilnehmer werde wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Es sei die aggressivste Demonstration der zurückliegenden fünf Jahre in Berlin gewesen.

 

An den Protesten am Samstagabend beteiligten sich laut Polizei rund 3500 Demonstranten. Die Polizisten seien mit Flaschen, Steinen und Knallkörpern beworfen worden. Einige Beamte seien getreten und geschlagen worden. In mehreren Stadtteilen seien Autos und Bagger angezündet worden.

Innensenator warnt vor „linken Gewaltorgien“

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach von einer „linken Gewaltorgie“, bei der das Versammlungsrecht von „vielen Chaoten und Gewalttätern missbraucht“ worden sei. Man solle sich von den „Fantasien“ verabschieden, mit ihnen verhandeln zu können.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sowie Grüne, Linke und Piraten hatten den Innensenator zuvor aufgefordert, Gespräche mit dem gewaltfernen Teil der Szene und Nachbarn in der Rigaer Straße zu führen.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer rief die Politik in Berlin auf, Härte vor den „Staatsfeinden“ zu zeigen. „Die Brandstifter und Autoabfackler zu Gesprächskreisen einzuladen, ist eine politische Bankrotterklärung“, sagte Scheuer am Sonntag.