In Bernhausen soll ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Ein Anwohner stört sich an der Höhe und Architektur. Darum hat er Unterschriften gesammelt und vor mehr als einem Jahr bei der Stadt Filderstadt eingereicht, aber noch nichts von einer Entscheidung gehört. Derzeit gibt es Abstimmungen zwischen dem Investor und Grundstückseigentümern.

Bernhausen - Gerhard Alber aus Bernhausen stört sich an der Architektur des geplanten Mehrgenerationenhauses an der Pulsstraße. Er wohnt nämlich gegenüber und möchte nicht, dass es fünfstöckig und so massiv ausfällt. Deshalb hat er 140 Unterschriften gesammelt und sie als Einspruch gegen den Bebauungsplan bei der Stadt eingereicht. Das war Ende Januar 2014. „Wir wissen nicht, was damit ist und warum die Stadt über ein Jahr braucht, um eine Entscheidung zu treffen“, sagt Alber und schiebt mit Nachdruck hinterher: „Das gehört geklärt.“

 

In der Zwischenzeit ist die Stadt durchaus aktiv geworden. Sie hat im Sommer 2014 über das Vorhaben informiert, und das Planungsamt hat Alber und anderen Bürgern im Oktober einen Brief geschickt. Doch Alber war von beidem nicht angetan. „Die Vorstellung kam mir vor wie eine Verkaufsveranstaltung. Von unseren Einsprüchen habe ich da nichts gehört“, sagt er. In dem Brief, der unserer Zeitung vorliegt, steht, dass die Verwaltung die Stellungnahmen zum Bebauungsplanverfahren – also auch die von Alber – derzeit prüft und sie dann in den Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) einbringen wird. Wann das Gremium darüber berät, soll Alber aus dem Amtsblatt erfahren.

Gespräche mit Grundstückseigentümern

Im Mehrgenerationenhaus sollen junge und alte Menschen zusammenkommen. Die Evangelische Altenheimat soll das Generationenprojekt betreiben. Es sind 46 Pflegeplätze geplant, davon bis zu 20 für jüngere Menschen, die etwa nach einem Unfall Hilfe benötigen. Zusätzlich sind 32 Wohnungen vorgesehen für Senioren, die sich Betreuung wünschen, aber nicht pflegebedürftig sind. Des Weiteren sind eine Kindertagesstätte und eine Cafeteria geplant.

Der Filderstädter Baubürgermeister Reinhard Molt sagt, dass ein Investor das Mehrgenerationenhaus an der Pulsstraße errichten möchte. „Er ist derzeit in Gesprächen mit Grundstückseigentümern“, sagt Molt. Dabei gehe es auch darum, ob das Mehrgenerationenhaus möglicherweise weniger hoch gebaut wird, wenn ein Nebengrundstück noch hinzugenommen werden kann. Molt hält das für vorstellbar. Die Stadt halte sich jedoch aus den Gesprächen heraus. Bis zum Sommer sei das Mehrgenerationenhaus nicht als Thema im ATU vorgesehen. „Es wird sich aber noch in diesem Jahr etwas tun“, sagt Molt.

Nicht gegen die Bevölkerung entscheiden

Hans Kübler, Vorstandsmitglied der Evangelischen Altenheimat, sagt, dass der Träger weiterhin Interesse am Mehrgenerationenhaus hat. „Wir warten jetzt noch auf Abstimmungen.“ Eines sei ihm wichtig: „Wir möchten nicht, dass es Streit gibt. Das Haus soll ja von der Bevölkerung mitgetragen werden.“