Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Inzwischen hat sie sich noch das Qualitätsmanagement angeeignet und eine weitere Ausbildung als Altenpflegerin gemacht. Ihre Überzeugung ist dabei immer die gleiche geblieben: Menschen sollten nicht separiert werden, sondern dazugehören. „Ich muss den Menschen dort abholen, wo er steht“, sagt sie und macht anschaulich, was sie damit meint. Wenn sie richtig begleitet werden und es Helfer und Unterstützung gibt, müssten demente Menschen nicht zu Hause eingesperrt werden. „Dann können sie noch einkaufen und rausgehen“, sagt sie. Sie lacht, wenn sie die Geschichte vom alten dementen Mann erzählt, der von seiner Frau regelmäßig zum Bäcker geschickt wird, obwohl er sich nicht merken kann, was er kaufen soll. Aber der Bäcker fragt ihn einfach: „Dasselbe wie immer?“ Der Alte Mann muss nur nicken und bekommt seine drei Brezeln und Brötchen.

 

Sowoidnich weiß, dass dieses Vorgehen seine Grenzen hat. Aber sie ist überzeugt: „Wir müssen neue Formen in der Begleitung alter Menschen finden.“ Sie verfolgt dieses Ziel mit einer gehörigen Portion Herzblut. Und sie weiß auch, dass es pure Notwendigkeit ist, weil der Gesellschaft die pflegenden Kinder ebenso wie die Pflegekräfte im stationären Bereich ausgingen. „Wir schaffen heute die Strukturen für die Zeit, wenn wir selbst alt werden.“ Dafür gibt es bisher kein Vorbild. „Aber wir sind die Experten fürs Alter“, sagt sie selbstbewusst. „Wir können mehr nur als Pflege.“

Das Netzwerk knüpft sich allmählich

Mitstreiter hat Sowoidnich nach zwei Netzwerktreffen inzwischen schon viele gefunden: unter anderem die evangelische Kirchengemeinde, die Apotheke am Bahnhof, das Amtsgericht, die Diakonie- und Sozialstation sowie einige Privatpersonen. Besigheims Bürgermeister Steffen Bühler hat die Schirmherrschaft übernommen. Die Seniorenarbeit ist auch im Stadtleitbild Besigheims verankert. „Die Gesellschaft ist bereit, etwas zu tun“, deutet Sowoidnich das breite Engagement an.

In einem ersten Schritt haben sie und einige Mitstreiter Besigheim erkundet und in Interviews die Frage gestellt: Kann man hier gut alt werden? Erstes greifbares Resultat: um die Barrierefreiheit ist es in dem historischen Städtchen schlecht bestellt.

Mit Unterstützung ein selbstständiges Leben ermöglichen

Inzwischen hat sie sich noch das Qualitätsmanagement angeeignet und eine weitere Ausbildung als Altenpflegerin gemacht. Ihre Überzeugung ist dabei immer die gleiche geblieben: Menschen sollten nicht separiert werden, sondern dazugehören. „Ich muss den Menschen dort abholen, wo er steht“, sagt sie und macht anschaulich, was sie damit meint. Wenn sie richtig begleitet werden und es Helfer und Unterstützung gibt, müssten demente Menschen nicht zu Hause eingesperrt werden. „Dann können sie noch einkaufen und rausgehen“, sagt sie. Sie lacht, wenn sie die Geschichte vom alten dementen Mann erzählt, der von seiner Frau regelmäßig zum Bäcker geschickt wird, obwohl er sich nicht merken kann, was er kaufen soll. Aber der Bäcker fragt ihn einfach: „Dasselbe wie immer?“ Der Alte Mann muss nur nicken und bekommt seine drei Brezeln und Brötchen.

Sowoidnich weiß, dass dieses Vorgehen seine Grenzen hat. Aber sie ist überzeugt: „Wir müssen neue Formen in der Begleitung alter Menschen finden.“ Sie verfolgt dieses Ziel mit einer gehörigen Portion Herzblut. Und sie weiß auch, dass es pure Notwendigkeit ist, weil der Gesellschaft die pflegenden Kinder ebenso wie die Pflegekräfte im stationären Bereich ausgingen. „Wir schaffen heute die Strukturen für die Zeit, wenn wir selbst alt werden.“ Dafür gibt es bisher kein Vorbild. „Aber wir sind die Experten fürs Alter“, sagt sie selbstbewusst. „Wir können mehr nur als Pflege.“

Das Netzwerk knüpft sich allmählich

Mitstreiter hat Sowoidnich nach zwei Netzwerktreffen inzwischen schon viele gefunden: unter anderem die evangelische Kirchengemeinde, die Apotheke am Bahnhof, das Amtsgericht, die Diakonie- und Sozialstation sowie einige Privatpersonen. Besigheims Bürgermeister Steffen Bühler hat die Schirmherrschaft übernommen. Die Seniorenarbeit ist auch im Stadtleitbild Besigheims verankert. „Die Gesellschaft ist bereit, etwas zu tun“, deutet Sowoidnich das breite Engagement an.

In einem ersten Schritt haben sie und einige Mitstreiter Besigheim erkundet und in Interviews die Frage gestellt: Kann man hier gut alt werden? Erstes greifbares Resultat: um die Barrierefreiheit ist es in dem historischen Städtchen schlecht bestellt.