Wegen einer Bombendrohung ist am Montagabend die Berliner Humboldt-Universität geräumt worden. Der türkische Präsident sollte sprechen.

Berlin - Wegen einer Bombendrohung ist am Montagabend die Berliner Humboldt-Universität geräumt worden. Der türkische Präsident Abdullah Gül sollte dort eine Rede über die „Türkisch-Deutschen Beziehungen vom Deutschen Bund zur Europäischen Union“ halten. Die Drohung, die zuvor eingegangen war, sei von den Sicherheitsbehörden als ernstzunehmend eingestuft worden, sagte ein Sprecher des Veranstalters auf dapd-Anfrage. Die Universität am Boulevard Unter den Linden wurde anschließend auf Sprengstoff hin durchsucht. Ein Sprecher der Polizei bestätigte den Eingang der Drohung.

 

Die Rede Güls wurde abgesagt. Der türkische Präsident sei ins Schloss Bellevue, den Amtssitz von Bundespräsident Christian Wulff, gebracht worden. Laut Augenzeugenberichten wurde die Straße Unter den Linden im Bereich der Universität für den Verkehr gesperrt. Fahrgäste durften aus den wartenden Bussen der BVG aussteigen. Einen Zusammenhang der Drohung mit einer zeitgleichen Demonstration von Kurden in Berlin-Mitte gegen den Besuch des türkischen Präsidenten schloss ein Polizeibeamter am Ort des Geschehens aus.