Böblingen: Kathrin Haasis (kat)
Früher waren auch noch viel mehr Mitarbeiter hier im Werk beschäftigt.
Ja, in der Spitze waren es 48 000. Durch die Rationalisierungen und die Sparprogramme, die immer wieder aufgelegt wurden, ist die Zahl reduziert worden. Die Fertigung ist allerdings auch moderner geworden, wodurch sich einerseits die Ergonomie an den Arbeitsplätzen verbessert hat. Andererseits hat die Leistungsverdichtung zugenommen, das muss man sehen. Aber wir sind stolz darauf, dass die Zeiträume des Stellenabbaus immer ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gingen. Wir sind in der glücklichen Situation, dies durch eine starke Interessenvertretung ausschließen zu können.
Ist deshalb das Werk so groß geworden?
Das liegt in erster Linie daran, dass wir wunderschöne Autos produzieren, die auf dem Markt gefragt sind. Allerdings braucht man für die besten Autos natürlich auch die besten Mitarbeiter. Diese Kombination konnte für dieses Wachstum sorgen. Unser Glück war außerdem, dass zur Produktion auch Forschung und Entwicklung, Planung und Verwaltung nach Sindelfingen gekommen sind. Alles an einem Standort zu haben bedeutet kurze Wege, schnelle Entscheidungen, Effizienz und Effektivität.
Ist Sindelfingen der beste Standort weltweit?
Über die anderen kann ich mir kein Urteil erlauben. Ich weiß nur, dass wir hier hoch motiviert und hoch qualifiziert sind. Und von hier aus werden weltweit alle Standorte betreut. Im Jahr 2009 ist das Anlaufunterstützungsteam hier angesiedelt worden, das in allen Daimler-Werken bei der Einführung von neuen Arbeitsprozessen im Einsatz ist. Auch der Werkzeugbau ist hier und wurde jetzt sogar erweitert.
Wie kommt man denn an einen Job bei Daimler?
Die Berufsausbildung ist immer der beste Weg. Bei uns fangen jährlich 270 Azubis und duale Hochschüler an. Ich empfehle jedem, sich zu bewerben. Ansonsten führt der Weg leider momentan vor allem über Arbeitnehmerüberlassungen und Übernahmen. Im indirekten Bereich, also nicht in der Produktion, gibt es ständig neue Festanstellungen.