Kommentar:

 

Die Stadt wollte ganz oben mitspielen, das war von Anfang an klar. Die neue Eishalle sollte vom Feinsten sein, um auch die Topclubs der Deutschen Eishockey-Liga empfangen zu können, falls die Bietigheimer Steelers einmal Erstligist werden. Kurz vor knapp wurde sogar quasi durch die Hintertür von der Stadtverwaltung durchgedrückt, dass die Halle nicht nur mit der Möglichkeit zur Aufrüstung auf Erstliga-Standard gebaut, sondern dieser Standard gleich realisiert wird.

Angesichts dieser Ansprüche verwundert es doch sehr, dass mehr als eineinhalb Jahre nach Betriebsbeginn die Standardbedingungen für journalistische Berichterstattung immer noch nicht vorhanden sind. Gerade im Sportjournalismus ist Aktualität ein Muss. Live-Ticker sind an der Tagesordnung und dass Spielberichte kurz nach dem Abpfiff online stehen, wird von den Lesern erwartet.

Das ist aber nur möglich, wenn die geeignete Infrastruktur wie eine funktionierende Internetverbindung dafür vorhanden ist. Wenn nicht, ist das nicht nur ein Problem für die Journalisten, sondern letztlich für alle Beteiligten. Schließlich dürften sowohl die Vereine als auch die Stadt ein Interesse daran haben, dass die neue Eishalle wahrgenommen wird – und zwar positiv. Immerhin hat sie 18 Millionen Euro gekostet und gilt als Prestigeobjekt. Wenn Journalisten von außerhalb sich die Mühe machen, zu einem Auswärtsspiel nach Bietigheim zu kommen, dann aber kaum live berichten können, werden sie in Zukunft wohl weg bleiben. Dann gibt es zwar keine überlastete Internetverbindung mehr – aber auch kein gutes Image für Bietigheim-Bissingen.