Wirklich winterlich ist der diesjährige Weihnachtsmarkt nicht gewesen. Die milden Temperaturen verhagelten vielen Standbetreibern das Geschäft. Dennoch ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. Es wurden 3,5 Millionen Besucher gezählt.

Stuttgart - Bei beinahe frühlingshaften Temperaturen geht der Weihnachtsmarkt an diesem Mittwoch zu Ende. „Dieses Jahr war insofern ein Rekord, als dass es keine Minusgrade gegeben hat“, sagte Andreas Kroll, Chef der Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart bei der Bekanntgabe der offiziellen Besucherzahlen. 3, 5 Millionen Besucher habe man gezählt und liege damit eine halbe Million unter dem Vorjahr, aber immer noch auf dem Niveau von vor zwei Jahren. „Wir sind mehr als zufrieden. Es war kein Rekordgeschäftsjahr, aber dennoch ordentlich“, sagte Kroll. Busreisende seien es in diesem Jahr deutlich weniger gewesen, 300 bis 400 Busse Differenz zum Vorjahr schätzte Marcus Christen von In Stuttgart. Dies habe sich auch bei den Gästen aus der Schweiz bemerkbar gemacht, die mit einem Viertel aller angereisten Busse weiterhin Spitzenreiter unter den ausländischen Besuchern seien. „Auffallend war, dass vermehrt Italiener den Weihnachtsmarkt als Ausflugsziel rund um ihren Feiertag am 8. Dezember für sich entdeckt haben. Außerdem waren dieses Jahr rund 50 neue Busunternehmen dabei, die den Weihnachtsmarkt angesteuert haben“, sagte Christen.

 

Mehr Bierkonsum, aber Wintersachen weniger beliebt

Das milde Wetter habe sich unterschiedlich ausgewirkt. „Schals und Handschuhe liefen natürlich nicht so gut, aber wir haben niemanden mit einer miserablen Bilanz“, so Kroll Dagegen hätten die Stuttgarter Brauereien noch nie so viel Bier verkauft wie in diesem Jahr und auch die 100 000 herausgegebenen Glühweintassen wiesen auf ein gestiegenes Geschäft hin. „Wir haben beobachtet, dass die Verweildauer bei gutem Wetter abends eher länger ist“, so Christen.

Besonders viele Besucher verbuchte der Weihnachtsmarkt mit knapp einer halben Million am vierten Adventswochenende, als die Stände im Zuge der langen Einkaufsnacht samstags bis 22.30 Uhr geöffnet hatten. Bei solchen vereinzelten Ausnahmen soll es bleiben. „Wir belassen die Schlusszeiten bei 21 Uhr, wir wollen keine permanente Innenstadt-Party“, sagte Kroll.