Da das Schulgebäude nicht erweitert werden kann, müssen die Schulbezirksgrenzen verändert werden. Im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost fanden die Planungen Unterstützung von SPD und Grünen. Die CDU meldete dagegen Bedenken gegen die Umwandlung der Grundschule Gaisburg in eine verpflichtende Ganztagesgrundschule an.

S-Ost - Die Grundschule Gaisburg will vom Schuljahr 2019/2020 an eine verbindliche Ganztagsgrundschule sein. Das bedeutet, dass die Eltern dann keine Wahlmöglichkeit mehr für die Betreuung ihrer Kinder haben werden, sondern an den Ganztagsschulbetrieb gebunden sind. Bei den bisherigen und nach den Prognosen auch zu erwartenden Schülerzahlen in Gaisburg reicht der Platz dafür aber nicht. Deswegen sollen die Grenzen der Schulbezirke Gaisburg, Gablenberg und Raitelsberg so verschoben werden, dass ein Teil der künftigen Grundschüler aus dem bisherigen Gaisburger Bezirk die Raitelsbergschule, ein anderer Teil die Grund- und Werkrealschule (GWRS) Gablenberg besuchen muss. Die neue Regelung soll schon vom kommenden Schuljahr 2015/2016 an gelten.

 

Die Grundschule Gaisburg ist bisher eine dreizügige Grundschule mit insgesamt zwölf Klassen, dazu kommen zwei Grundschulförderklassen. Über das Betreuungsangebot im Rahmen der verlässlichen Grundschule hinaus verfügt sie über einen relativ neuen Hort, in dem Kinder auch bis zum späten Nachmittag bleiben können. Für einen Ganztagesschulbetrieb mit dieser Zahl von Schülern reicht der Platz in dem Gebäude nicht aus; eine Erweiterung ist nicht möglich. Deswegen muss die Schule im Übergang zu einer Ganztagsschule beginnend vom kommenden Schuljahr an in eine zweizügige Grundschule mit dann nur noch acht Klassen und Grundschulförderklasse umgewandelt werden.

Raitelsbergschule ist jetzt eine reine Grundschule

Platz für einen Teil der neuen Gaisburger Grundschüler gibt es dagegen in der Raitelsbergschule und in der Grund- und Werkrealschule Gablenberg. Die Raitelsbergschule war bis zum Schuljahr 2013/2014 eine zweizügige Grundschule und einzügige Werkrealschule; seit Beginn des laufenden Schuljahrs wird sie als reine Grundschule mit jeweils zwei Klassen pro Jahrgangsstufe geführt. Der verbindliche Ganztagesbetrieb begann dort bereits im Schuljahr 2012/2013. Durch den Wegfall der Werkrealschule hat die Raitelsbergschule allerdings Platz für eine dreizügige Ganztagesgrundschule. Als solche soll sie vom Schuljahr 2016/2017 an auch geführt werden. Die GWRS Gablenberg ist bereits seit dem Schuljahr 2011/2012 verbindliche Ganztagesgrundschule. Das neue Ganztagesgebäude mit Speise- und Küchenbereich in der Außenstelle am Klingebach wurde Ende 2011 eingeweiht – liegt allerdings im bisherigen Gaisburger Bezirk.

Nach der neuen Regelung besuchen vom kommenden Schuljahr alle Erstklässler, die in dem von Pfahlbronner Straße, Landhausstraße und Ostendstraße abgegrenzten Bereich wohnen, künftig die GWRS Gablenberg. Erstklässler aus dem bisher zum Gaisburger Bezirk gehörenden Quartier zwischen Landhaus-, Ostend-, Hack-, Abelsberg- und Lehmgrubenstraße besuchen künftig die Raitelsbergschule. Auch das Wohnquartier zwischen Rotenberg-, Friedenau- und Boslerstraße gehört vom kommenden Schuljahr an zum Bezirk der Raitelsbergschule.

Im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost fanden die Planungen Unterstützung von SPD und Grünen. Die CDU meldete dagegen Bedenken gegen die Umwandlung der Grundschule Gaisburg in eine verpflichtende Ganztagesgrundschule an, weil sie das bisherige Modell der Wahlfreiheit der Eltern befürwortet. Insgesamt wurde der Änderung der Schulbezirksgrenzen von dem Gremium mit 13 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und bei drei Enthaltungen mit großer Mehrheit zugestimmt. Am 28. Januar wird über das Thema im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats entschieden.